Volltext: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

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Gegenüber dem handschriftlichen Sp. zeigt das gedr. bei 
einem Mehr von vier Versen einige Abweichungen (v. 1, 12 f, 
14, 20 f.), von denen jedoch nur die folgende bemerkenswert 
ist. Die beiden Verse: 
als in schent die geschwechet jung, 
schnait ir der wuetrich ab die zung, 
sind im Druck auf das doppelte Mass erweitert 2, 192: 
als sie in darumb schmecht und flucht, 
erzürnt Thereus der verrucht, 
band an ein pfal die zarten jungen 
und schneit ir mördisch ab die zungen. 
Diese Angabe ist auffallend, da man sich die Scene in einem 
Zimmer zu denken hat. Nun finden wir auf dem Holzschnitte, 
der in Wicekrams Metamorphosenbearbeitung der Erzählung 
beigegeben ist, in der That Philomela an einem Baumstamm 
im Walde angebunden, als Tereus ihr die Zunge abschnei- 
Jet. Ich halte diese Uebereinstimmung für keine zufällige; 
Hans Sachs nahm sie, als er einige Stellen des Gedichtes für 
den Druck der Folioausgabe überarbeitete, mit Erinnerung an 
Wickrams Werk vor, wie wir das Gleiche noch deutlicher bei 
Jer „Aragne“, „Niobe“ u, A. bemerken. Veranlasst wurde 
er zu dieser Aenderung . wohl durch den Wunsch im hand- 
schriftlichen Sp. die vier aufeinanderfolgenden Reimworte auf 
„unge“ zu beseitigen, ein ähnliches Streben, wie wir es auch 
bei den an seinem „gulden thon“ vorgenommenen Verände- 
cungen erkennen (vgl. unten s, 49). 
Noch einfacher ist das Verhältnis des handschriftlichen Sp. 
zu dem gedruckten bei der „liebhabent Mirra“ (Mg. Anhang 
s, X1V; Sp s. XV; Keller-Goetze 2, 189—91; bei Ovid Met, 10, 
298-—515) 1). Dieses unterscheidet sich von jenem nur dadurch, 
dass die Nennung Ovids von dem Schlusse des Gedichts mit 
leichter Aenderung an den Anfang gerückt ist. Wieder bieten 
sich eine Reihe von Uebereinstimmungen aller drei Fassungen 
mit Hyrtzweil. 
1) Der Stoff ist ebenso wie derjenige der „Philomela“ nochmals behandelt 
im Mg. „Die 13 verwandelten frawen. Ein par in 13 thönen Hans Sachsen“ 
vom 5. Nov. 1545 vgl. Arnold, Hans Sachs’ Werke I s. 72 ff, (in Kürschners 
Deutscher Nat,-Lit. Bd. 20). 
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