Full text: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

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KG 35 
30. 
Der kunigin fuesknecht !), 
In dem freyen thon Hans Folezen 
MG. %, Bl. 145b—147b 
1. 
(E)in kunig in Lamparten sas. 
Der hies mit namen Gulfredus. 
In Pauia gesessen was, 
Von dem schreibet Bocacius, 
Wie er het ein erweltes weib, 
Gancz tugenthaft und schon von leik 
Mit engelischem angesicht. 
Dye ku nigin het ein fueskuecht, 
Von leib dem kunig gancz geleich, 
Der ward in lieb verwundet, secht, 
Gen diesser edlen kungin reich. 
Doch wolgedacht sein lieb und gunsı 
Gen der kungin wer gar umsunst 
Und sich ven ir lies mercken nicht. 
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Doch wo die kunigin ausz reit, 
Zw irem stegraif er sich schickt 
Vur ander all in dinst ir war pehent. 
Wo er peru ren mecht ir cleit, 
Wart im sein senent hercz erquickt, 
Der halb sein hercz ie mer in liebe prent. 
Zw lecz er pey im selb gedacht 
Zw peschlaffen die ku nigin, 
Ob er schon darumb sterben solt. 
Durch list und einen fremden sin 
Tr sich heimlich verstellen wolt. 
1) Dieser Mg., der mir erst jetzt zugänglich wurde, gehört seinem Stoffe 
nach in das Capitel: Die Sage von der Königin Theodolinde (Studien zu‘ Hans 
Sachs I. Hans Sachs und die Heldensage s. 61 ff.). Er ist verfasst nach Dec, 
HF, 2 in Stainhöwels Uebersetzung; nach dieser Vorlage ist auch hier der Name 
des König statt Agilulf Gulfrede, derjenige der Königin Theodolinde fehlt. Es 
zeigt dies wieder, dass Hans Sachs für seine Gedichte vom Merwunder (Mg. 
und Sp.), wo der Name Theodolindens genannt ist, eine Quelle benutzte, die 
jenen Namen ebenfalls bot, wir erhalten also hier wieder einen neuen, indirec- 
ten Beweis für die Existenz einer Hans Sachs zugänglichen Sagenüberlieferung 
von der langobardischen Könizyin (vel. a. a. O0. ss. 66 ff.)
	        
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