Full text: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

Märchen- und Schwankstoffe im deutschen Meisterliede, 65 
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In zoren grofs er sie anfuhre Sie schanckt im zehen gulden rot, 
Vnd sprach zu ir: ‚Flugs pack dich Batt in, das er nur solt still schweigen, 
wegk, du hure!‘ Doch wurds offen in kurzen tagen, 
55 Sie erschrack vnd ging heim in not, 60 Grofs lob thet man dem landsknecht 
Der landsknecht thet ir alls anzeigen. sagen. 
Anonym in Hans Müllers Meistergesangbuch, Bl. 5412. -— Das Lied ist 1559 in 
Prosa wiedererzählt von Valentin Schumann (Nachtbüchlein Nr, 34 ed. Bolte 1893), 
auf den dann die kurze lateinische Fassung bei Frischlin (Facetiae 1602 p. ı5 ‚De 
Suella Straubingenst‘) zurückgeht, die von J. Sommer (Emplastrum Cornelianum 1609 
Nr. 55) wiederum verdeutscht wurde, 
XI. Der landtsknecht mit den zwölf jüngern. 
Inn der Schalmeyen weifs Hagers. 
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Dich vmb dein vnzucht straffen!‘ 
Schnid herab die ız hanen hoch, 
Als der bauer thet schlaffen, 
Thets an sein gürttel fassen 
Ein landtsknecht kame auf der gart 
Auf ein zeit zu eim bauren, 
Bat ihn vmb herberg zu der fart; 
Der schalck herbergt den lauren, 
Alfa er hin ein thet gehen. 
Vnd hencket alda vmb ihn her 
Die heiligen vnschuldig; 
Wie wol sie waren mechtig schwer, 
Doch trug er sie getuldig, 
Da sah er hangen in dem rauch 
Ein grossen schweinen bachen, 
Darumb hiengen ı2 hanen auch. 
Der landsknecht thete lachen, 
Samb ers thet nicht verstehen, 
Sprach: ‚Mein vater, was thut das sein, 
Dafs dort oben thut brangen?‘ 
Der baur sprach: ‚O sune mein, 
Alhje siehestu hangen 
3. 
Fru thet er noch in einem schwanck 
Selbst den bauren aufwecken, 
Sprach: ‚Vatter, hab der herberg danck! 
Thu dich nur lenger strecken! 
[ch fahr dahin mein strassen. 
Der herr der sey hinfort mit dir 
Vnd thu dich reichlich speisen, 
Vnd seine ı2 jünger mit mir, 
Die mir auch den weg weisen! 
Ich thu sie nicht verlassen‘ 
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Den herren vnd ı2 jünger sein‘, 
Der landtsknecht thete jehen: 
‚Wie recht bin ich kommen herein! 
Ich thet mein tag nie sehen 
Den herren so verlassen‘. 
Frü als der bauer das erfuhr, 
Thet er sein jammer schauen, 
In einem zoren er verschwur, 
Keim landsknecht mehr zu trauen. 
Der landtsknecht dacht: ‚Wie möcht 
ich doch 
Dicht Hanfs Deisinger [1600] 
Aus Hans Müllers Meistergesangbuch Bl. 575b. Steht auch in Steffann Anngerers 
Sammlung v. I. 1603 Bl. 1o2b. — Den Stoff vermag ich anderwärts nicht nachzuweisen. 
XIl. Der vogler mit dem vatter vnser, 
Inn der kleeweifs B. Wencken. 
Betten, auf dafs gutt glück da wer. 
Zu Zwifalten ein vogler war, Alf er het sein 
Der sich dem voglen ergab gar Sach gericht fein, | 
Vnd fieng viel aus der vögel schar, Zu fangen vögel grofs vnd klein, 
Eins tags wolt vögel fangen er, 10 Fing er an zu betten allein: 
- Fing an, wolt dafs vatter vnser
	        
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