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Zur die fünf Solianten der aus dem 16. Jahrhunderte ftammenden 
Hans Sachfijchen Werke find in einundzwanzig Bänden neu gedruckt 
und gefichtet; aber die bisher ungedruckten Stücke find erft in der 
einen Hälfte fertig, der Druck der anderen Hälfte fol fich demnächft 
anfchließen. Die Beendigung des ganzen Werkes fann unter 
Hinzuziechung der Meiftergefänge die Unterlage zu näheren Unter: 
fuchungen des reichen Wortjichages gewähren. Zum Slücke find die 
Handfchriften für den größten Teil der Dichtungen erhalten; denn 
die Drucke find durch eine große Anzahl höchft wunderlicher Sehler 
entftellt, ein Schieffal, das er mit den “meiften deutfchen Schriftftellern, 
auch den größten, teilt, nur daß man bei diefen geneigt war, Ichlimme 
Sehler dem Drucker und nicht dem Dichter zuzurechnen, dem Hand- 
werfer aber feßte man fie nur zu bereitwillig aufs Kerbholz. Und noch 
heute muß er entgelten, was etwa der Herausgeber verfehen hat. 
Allerdings ift Hans Sachfens Handfchrift,. die meiflt Mar und deutlich 
die Buchftaben nebeneinander ftellt, an manchen Stellen recht {hwierig 
zu Jefen; denn der Unermüdliche gönnte fih nie Ruhe und fchrieb 
und jchrieb, auch wenn die Hand einmal nicht gehorchen wollte. 
Troßgdem dürfen wir es getroft ausfprechen: Hans Sachs hat fich 
wohl in der Niederfchrift verjehen, gedacht aber und meift auch ge- 
ichrieben hat er gut und tüchtig, Mar und verftändig. Es darf nicht 
geleugnet werden, daß fich auf der Wende des 15. und 16. Hahr- 
hunderts der Ton in der poetifchen Sprache verroht hatte, daß er 
aus{chweifend, ausgelafjen worden war. MWie Kuther durch das 
Kirchenlied, fo befreite Hans Sachs durch alle feine Dichtungen das 
ganze Gebiet der Poefie von der Gewöhnlichkeit. und ANiedrigkeit. 
Anfpruchslos {chrieb und fchilderte er nach der wirklichen Welt, die ihn 
am meiften anzog; fern hielt er {ich von jedem falfchen Pathos. Wenn 
Kuther aber erzählt, er fei, um zu dem Dolfe recht verftändlich 
veden zu Fönnen, zu den Handwerkern gegangen und habe fie um 
ihre. Hantierung befragt, jo war Hans Sachs im Handwerke und 
in