Volltext: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

Märchen- und Schwankstoffe im deutschen Meisterliede. 53 
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einfach in Prosa umschreibt und wahrscheinlich noch bei fünf weiteren 
Schwänken (Nr. 14, 17, 18, 20, 43; vgl. 10 und ı5) dasselbe Ver- 
fahren beobachtet, so lehrt ein solcher Fall, dafs diese Dichtungen 
nicht auf den Kreis der Singschulen beschränkt blieben, sondern auch 
weiterhin ihren Einflufs übten*). Der Stoffkreis des Meisterliedes 
im 16. Jahrhunderte zeigt eine grofse Mannigfaltigkeit; neben biblischen 
und weltlichen Historien**) treffen wir Fabeln, Novellen und Schwänke 
bis zu den derbsten Unflätereien aus den bekannten Sammlungen wie 
Gesta Romanorum, Paulis Schimpf und Ernst, Boccaccios Decameron 
dem Ritter von Thurn, Waldis’ Esopus u. a. Interessanter aber als 
solche gereimten Bearbeitungen gedruckter Vorlagen sind für uns 
die aus den Volksüberlieferungen geschöpften Märchen und Schwänke; 
und von diesen möchte ich daher im folgenden eine kleine Lese, die 
ich bei der Durchsicht der in Berlin, Erlangen und Weimar aufbe- 
wahrten Meisterliederhandschriften gemacht habe, vorlegen. Ich be- 
nutze dabei hauptsächlich das 1617 von dem Nürnberger Rotgiefser 
und Gewichtmacher Hans Müller angelegte Meistergesangbuch (Er- 
langer Mscr. 1668. 694 Bl. fol.), ferner zwei Sammlungen von Hans 
Sachs’ Schüler Georg Hager***) (Berliner Ms. germ. quart 583 und 
Weimarer Mscr. Qu 571, von Goedeke M 2 genannt) und die Wei- 
marer Handschriften Qu 569 und Qu 577. Für die Nachweise aus 
den Meistergesangbüchern des Hans Sachs bin ich Herrn Professor 
Dr. E. Goetze zu besonderem Danke verpflichtet. 
Es wird dabei nicht unnütz sein, alle in Meisterliedern behandelten 
Nummern der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen. soweit meine 
Kenntnis geht, aufzuzählen: 
27. ‚Die Bremer Stadtmusikanten‘ (unten Nr. IM). 
44. ‚Der Gevatter Tod‘ (Hans Sachs und Heinrich Wolf; vgl, Bolte, Zs. des Ver. 
eins für Volkskunde 4, 34)+). 
*) An die verschiedenen Drucke einzelner Meisterlieder sei gleichfalls erinnert. 
Auch im Wirtshause wurden Meisterlieder gesungen; so fordert in einem anonymen Liede 
‚Der elendt verspilt peuttel‘ (20, Nov. 1567, Weimarer Ms, Q 571, Bl. 333a) der Merker 
die Zecher auf, Meisterlieder und keine Gassenhauer anzustimmen. Hampe, Mitt. aus d, 
germ. Nationalmuseum 1894, 35. 
**) Verhältnismäfsig selten sind historische Stoffe aus dem 16. und 17. Jahrhundert; 
vgl. Schnorr von Carolsfeld, Zur Geschichte des d. Meistergesangs 1872 S. 20. Hans 
Winter behandelte 1612 die Schlacht bei Basel und die Belagerung von Salz durch den 
Landgrafen von Hessen (Weimar Q 573, Bl. 136 a. 141 a), Wolf Bautner 1625 die Kämpfe 
Heinrichs von Braunschweig i. J. 1528 (Weimar Fol. 418, S. ı221), Hans Kalförder die 
Belagerung Magdeburgs i. J. 1550 (Weimar Fol, 418, S. 783 u. 1071), Ambrosius 
Metzger, der auch die Schäferpoesie in meistersängerische Formen kleidete, die ‚ganze 
Historie‘ Gustav Adolfs in sechs Liedern (Weimar Q 573, Bl. 415 b), Heinrich Wolff 
die Ermordung Wallensteins und den ‚Obrist Arnheim in der Lausitz‘ (Weimar 
Q 573, Bl. 490a. 492a). Daneben kommen auch einzelne Mordtaten und Lokalge- 
schichten vor, 
***) Einige Proben aus Hagers oft volkstümlich frischen Liedern hringt die Ale- 
mannia 22. 
+) Zu den dort gegebenen Parallelen trage ich nach: S. 35, U schwedisch bearbeitet 
von A. Blanche. Döden fadder. Sagyolustspel. Stockholm 1850. — S. 25, a — Cederschiöld
	        
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