Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Unter genauer Beschreibung und Anweisung zur Kultivierung ver— 
zeichnet er zunächst die Bäume und Stauden, die „in Franken wachsen 
und in Gärten gezielet werden.“ Es sind bis auf wenige dieselben, 
die schon 1651 der Nürnberger Wolfgang Jakob Dümler in seinem „Obst— 
garten“ ) aufführt: Kirschen, Amarellen und Weichseln, Zwetschen, 
Spilling oder Maschen und Myrabolanen oder Mirabellen, die nach Stromer 
noch nicht über hundert Jahre in Deutschland bekannt sind, weiterhin der 
schwarze und weiße Maulbeerbaum, der Feigen⸗, Pfirsich-, Marillen (Aprikosen)⸗ 
und Mandelbaum, der Nußbaum, einheimische und fremde Haselnußstauden, 
die Edelkastanie, Äpfel- und Birnbäume selbstverständlich. Außerdem nennt 
er den Zitronen- und Pomeranzen-, den Adamsapfel (Oitrus Pomum 
Adami, Risso)-, Granaten-, Lorbeer- und Olivenbaum, den Johannesbrod— 
baum und das welsche Linsenbäumlein (COolutea arborescens L.), sowie 
Quitten⸗, Mispel- und Spierlingsbäume (Spiraea, Spierstaude in mehreren 
Arten). Es folgen einige Ziersträucher, der Sumach oder Gerbersumach 
Rhus Coriaria), der gemeine Holder (GHoller) oder Hollunder, der Schwelken— 
oder Schneeballbaum und der weiße und blaue welsche Holder oder Flieder. 
Wie wir hier erfahren, stand der welsche Flieder, der weiße wie der blanue, 
1) Dümler, ein geborner Nürnberger und Nürnbergischer Geistlicher (1610 —1676), 
bearbeitete auf Wunsch von Simon Halsmayers, Verlegers und Druckers, Nachfolger, 
Jeremias Dümler, den „im Lande zu Franken berühmten Obstgarten und Peltzbuch“ 
des Stieberschen Verwalters Michael Knab, indem er das weitläufig gehaltene Buch 
von nicht weniger als 110 Kapiteln zusammenzog und in eine bequemere Form 
brachte. Das Knabsche Büchlein war nach Beendigung des 30jährigen Krieges, 
als man sich wieder mit allen Kräften den Arbeiten des Friedens zuwenden konnte, 
in kürzester Frist vergriffen. Alle „aus Franken kommende Leute“ suchten es sich 
in den Nürnberger Buchläden zu erwerben. So kam Dümler mit der neuen Auf— 
lage des Büchleins, die 1651 erschien, einem wahren Bedürfnisse entgegen. Schon 
Dümler führt die bei Stromer genannten Bäume und Sträucher fast sämtlich auf, es 
fehlen nur Sumach (Rhus Coriaria), der syrische Pappelbaum (Rhamnus Paliurus, 
gemeiner Stechdorn), Vitex Agnus Castus (Keuschbaum), Solanum Pseudocapsicum 
(Korallenbaum), Rhus Cotinus (Perückenbaum), Taxus baccata (EGibenbaum). Dagegen 
bringt er die von Stromer nicht erwähnte Cassia (Cassia Fistula L. Röhrencassie) 
und den Mastixbaum (Pistacia Lentiscus). — Dümlers Büchlein erlebte 1658, 1661 
und 1664 weitere Auflagen, die ich zur Zeit leider nicht benützen konnte. In der 
1664er Auflage, die Alfred Köberlin für seine vortreffliche Abhandlung: Zur 
historischen Gestaltung des Landschaftsbildes um Bamberg. Bamberg 1898, vorlag, 
wird auch eine aus Amerika neu eingeführte Baumart, Populus Americana — Coccoloba 
Uvifera L., echte oder gebräuchliche Seetraube (ein bis 9 m hoher Baum West— 
indiens), erwähnt, übrigens keine Pappelart, wie Köberlin annimmt. 
Bemerkt sei noch, daß Dümler von AÄpfeln 107, von Birnen etwa 100, Kirschen, 
Weichseln und Amarellen 18, von Maschen und Pflaumen 19, Mispeln, Spierling, 
Maulbeer-, Johannisbeersträuchern ꝛc. 8, Kastanien-, Mandel- und Nußbäumen und 
Sträuchern 11, von Weintrauben 20 und von Rosen 17 Arten kennt. Die Obst⸗ 
sorten wuchsen allerdings auf einem ausaedehnteren Gebiet, „in Franken und 
andern henachbarten Orten.“
	        
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