Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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der gemeindlichen Schöpfbrunnen wurde im November 1770 der Anfang ge— 
macht und in der untern Königsstraße der erste Pumpbrunnen einge— 
richtet. 1824 finden wir 21 öffentliche Brunnen. 
Der auf dem Dreikönigsplatze stehende öffentliche Brunnen 
sollte 1827 abgebrochen und in die Mitte des Platzes transferiert werden. 
Kunströhrenmeister Konrad Böhm aus Nürnberg und Maurermeister Georg 
Kapeller erklärten nun unterm 6. Juni, daß man den neuen Brunnen 
nicht weiter als 6 Fuß vom alten aufrichten könne. Der Kostenvoran— 
schlag nach vorgelegter Zeichnung betrüge ca. 590 fl., womit sich der 
Magistrat unterm 9. Juli zufrieden erklärte, nur sei, anstatt der Urne eine 
haltbare Figur anzubringen. Der als Sachverständiger vernommene Dr. 
Heideloff, Direktor der polytechnischen Schule in Nürnberg, erklärte je— 
doch, daß eine steinerne, kunstgerechte Figur nur von Burgschmidt in Nürn— 
berg, aber mit bedeutenden Kosten gefertigt werden könne. Er rate da— 
her zu einem 24 Fuß hohen Obelisken mit eingehauenem Stadtwappen und 
allenfallsigen Emblemen des Handelsstandes, wozu er auch die Zeichnung 
entwarf. Auch solle der neue Brunnen nicht 6, sondern 42 Fuß vom 
alten entfernt zu stehen kommen. Es wurde nun beschlossen, einen neuen 
Brunnen an dieser Stelle zu graben und den alten Brunnen einzufüllen. 
Die Kosten hiefür beliefen sich auf 5386 fl. — Das Druckwerk wurde 
1854 durch ein neues ersetzt, Kosten 70 fl. — 
Infolge der großen Trockenheit des Sommers 1833 versiegten viele 
Privatbrunnen, weshalb man die Vermehrung der öffentlichen Brunnen und 
zunächst die Errichtung eines solchen bei der katholischen Kirche ins Auge 
faßte. Die Tiefe dieses Brunnens beträgt 342 Fuß, wovon 24 Fuß durch 
Felsen gehauen sind. Der Brunnen sollte urspruͤnglich nach dem Beschluß 
des Kollegiums ein gewöhnliches Pumpwerk erhalten, worüber ein hölzernes 
Gehäuse nach einer der Zeichnungen des Bauinspektors Schmidimer zu 
Nürnberg gemacht werden sollte. Die Anbringung architektonischer Ver— 
zierungen bedurfte aber der allerhöchsten Genehmigung, weshalb sich der 
Magistrat unterm 4. Dezember 1834 an die allerhoͤchste Stelle um Ge— 
nehmigung wandte. Sr. Majestät König Ludwig J. wählte von den drei 
Entwürfen den dritten aus, zugleich wurde die Notwendigkeit betont, ein 
Druckwerk statt des Pumpwerkes anzuschaffen, was bei Feuersgefahr sich 
sehr dienlich erweisen würde. Hiezu gab endlich das Kollegium am 3. Juli 
1835 seine Zustimmung. Maurermeister Jord an erbaute die Pyramide 
um 156 fl., Maurermeister Müller erhielt für das Brunnengewölbe 
88 fl. und Röhrenmeister Braun für das Röhrenwerk 261 fl. 
Artesische Brunnen. — Unterm 5. August 1830 genehmigte 
der Magistrat und am 11. August das Kollegium den Antrag des Bürger⸗ 
meisters Bäumen, Bohrversuche anzustellen, um artesische Brunnem zu er— 
halten, welche in Hinsicht ihrer Vorteile sehr wünschenswert und notwendig 
seien. Dem Hofrat Bruckmann von Heilbronn a. N. wurde der Er— 
satz der Reisekosten im Betrage von 150 fl. und eine Tagesdiät von 8 fl. 
bewilligt, wenn er persönlich die Ausführung der Arbeiten leiten würde. 
Das Kollegium bestimmte 500 fl. zu Bohrversuchen. Zunächst wurden 
Versuche auf dem Holzmarkt angestellt. Die Vorarbeiten wurden noch
	        
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