Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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stand ihnen mit Rat und That bei. Im Winter 1848/49 mußten jede 
Nacht 3 Freiwillige im Rathause wachen, um augenblicklich bei der Hand 
zu sein, falls man ihrer bedürfe. Für das Wachen bekamen sie keine 
Entschädigung. Dieser Wachtdienst wurde aber bald wieder eingestellt. — 
1857 trat eine neue Feuerlöschordnung ins Leben. — 
Der Magistrat genehmigte 1859 die Statuten einer neugebildeten 
Steigerrotte. Der erste Hauptmann war Lehrer Birkner.« Rasch stieg 
die Zahl der Mitglieder von 16 auf 60. Statutengemäß war jedes Mit— 
glied zur Leistung eines kleinen wöchentlichen Beitrags verpflichtet, um eine 
Kasse zur Unterstützung derjenigen Mitglieder zu bilden, welche bei Bränden 
verunglückten. 
Am 18. April 1861 forderte der Magistrat den Turnverein zur 
Bildung einer ‚„Vurner-Feuerwehr“ auf. Bald entstanden aber zwischen 
beiden Korps (freiwillige und Turnfeuerwehr) Zwistigkeiten, hervorgerufen 
durch gegenseitiges Mißtrauen und Rivalisieren. Durch Ernennung eines 
gemeinschaftlichen Obherkommandanten am 8. August 1865 glaubte man 
eine Einigung um so mehr zu erzielen, als sich beide Vereine hiermit ein— 
verstanden erklärten. Ganz. auders gestaltete sich aber die Sache, als man 
zum 2. Kommandanten einen Mann ernäannte, welcher der „freiwilligen 
Feuerwehr“ nicht genehm war. Letztere löste sich deshalb am 28. Oktober 
1865 auf. Durch diese plötzliche Absage war aber der Magistrat in Ver— 
legenheit gesetzt, weil es zur Bedienung des Saugers und mehrerer Spritzen 
an der nötigen Mannschaft fehlte. Diese Lücke suchte Maschinenfabrikant 
Engelhardt dadurch auszufüllen, daß er am 28. Oktober aus den Be— 
diensteten und Arbeitern seiner Fabrik eine eig ene Feuerwehr bildete. Am 
7. Dezember 1865 einigten sich nun die beiden Feuerwehren unter dem 
Titel „Feuerwehr,“ welche in 2 Abteilungen zerfiel. Die erste, nur aus 
Mitgliedern der Turnfeuerwehr bestehend, versah das Steigen und Schlauch— 
führen. Die zweite, aus der freiwilligen Feuerwehr gebildet, bediente 
den Sauger. Mannschaften beider Abteilungen wurden zur Bedienung der 
Spritze heordnet. Die Mitgliederzahl der zweiten Abteilung stieg im 
Laufe der Zeit, namentlich durch Hinzutritt von Mitgliedern der älleren 
freiwilligen Feuerwehr. Die zweite Abteilung wollte nun aus ihrer Mann— 
schaft ein eigenes Steigerkorps heranbilden, um künftighin nicht blos als 
Wasserzubringerin, sondern auch, ihrem Zweck entsprechend, um als selbst— 
ständiges Ganze operieren und bei Bränden nach jeder Richtung hin thätig 
eingreifen zu können. Die erste Abteilung lehnte aber das Heruͤbernehmen 
von Steigern aus der zweiten Abteilung ab, weshalb letztere am 28. Dezember 
1874 den Namen „freiwillige Feuerwehr“ annahm, jedoch versah sie vor— 
derhand noch den bisher innegehabten Dienst. 
Durch die Feuerlöschordnung vom 1. Januar 1875 wurde das 
Feuerlöschwesen neu geregelt. Für Unterstützung der Feuerwehr, Absperr- 
ung des Brandplatzes, Aufrechterhaltung der Ordnung, Bewachung der ge— 
retteten Gegenstände sollte die Reservelöschabkeilung verwendet 
werden, zu welcher alle seit 6 Monaten in der Gemeinde befindlichen und 
mit einer direkten Steuer angelegten Bürger gehören.
	        
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