Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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Die nachfolgenden Jahre haben die Richtigkeit dieser Erinnerungen 
bewahrheitet. 
Am 29. Mai 1828 war das Zest der feierlichen Grundstein— 
legung zu diesem Bau; früh halb d Uhr versammelte man sich im 
Saale des Knabenschulgebäudes bei der St. Michaeliskirche, empfing den 
von Ansbach gekommenen Generalkommissär und Regierungspräsidenten 
von Mieg, und zog in Ordnung unter dem Geläute aller Glocken in die 
St. Michaeliskirche zur gottesdienstlichen Vorfeier. Nach Schluß derselben 
ging der Zug zum Bauplatz; ihn eröffnete eine Anzahl neu gekleideter 
armer Schulkinder und Spitalpfründner; diesen folgten der Obermedizinal— 
rat v. Hofen und der Stadigerichtsarzt Dr. Preu von Nürnberg mit 
sämtlichen Ärzten und Chirurgen vbon Fürth. Hinter diesen führten die 
Lehrer Dr. Schüler und Weber: 
einen Knaben, die Maurerkelle und den Hammer auf einer silbernen 
Schale, 
einen Knaben, auf seidenem Kissen die Urkunde, die Grund- und Auf⸗ 
risse des Hospitales, und den Stadtplan von Fürth in 
einem Cylinderglase; 
ein Mädchen, auf silbernem Teller die Gold- und Silber-Münzen; 
ein Mädchen, auf silbernem Teller eine Flasche Wein von 1827 
und eine Quantität Getreid traqend. 
Hieran reihten sich: 
der Generalkommissär und Regierungspräsident v. Mieg begleitet vom 
1. Bürgermeister Bäumen und Stadtkommissär Zehler in Fürth; 
Kreisbaurat Keim, begleitet vom 1. Bürgermeister Binder in Nuͤrnberg 
und 2. Bürgermeister Schönwald in Fürth; 
Stadtgerichtsdirektor Lehmann von Fürth, begleitet vom Stadtkommissär 
Faber in Nürnberg und 2. Bürgermeister Scharrer von dort; 
sämtliche Beamte des Rentamts, Stadtgerichtes, der Mauth, der Post und 
des Aufschlagamtes; 
Dekan Seiffert mit der protestantischen Gesamtgeistlichkeit; 
sämtliche Magistratsräte, Landwehroffiziere, Gemeindebevolligächtigte, Pfleg⸗ 
schaftsräte und Distriktsvorsteher. 
Am Bauplatze, an welchem eine Abteilung des Landwehrregimentes 
den erforderlichen Kreis besetzt hielt, erwartete den Zug der mit der oberen 
Leitung des Hospitalbaues beauftragte Bauinspektor Erdinger von Nürn— 
berg, umgeben von den beiden Baumeistern Jordan und Herrlein, von 
einem Sängerchor des Fürther Gesangvereins, dann der ganzen Schul— 
jugend mit ihren Lehrern. Eine feierliche Hymne eröffnete den Akt 
der Grundsteinlegung. Nach der Nede des J Bürgermeisters Bäumen 
erfolgte die Einlage der von den 4 Kindern getragenen Gegenflände, die 
Einsegnung durch Dekan Seiffert, Vermauerung des Schlußsteines durch 
die Baumeister und 12 festlich gekleideten Gesellen, der Hammerschlag, eine 
kurze Schlußrede des 2. Bürgermeisters Schönwald, und die feierliche An— 
stimmung des Chorals „Nun danket alle Gott.“
	        
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