Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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über Schwarzenbruck, Mögeldorf und Erlangen zog, in Verbindung stehen. 
Nicht weiter wollen wir untersuchen, ob die Namen Helmplatz, Helmgasse, 
Königsplatz — Punkte, welche dem Meierhof schräg gegenüberlagen — nicht in 
Zusammenhang mit demselben gebracht werden können. Bedor wir von 
dem Kaiser Karlsberg scheiden, sei hier noch einer Sage gedacht. 
„Von der Feste in Nürnberg bis zum Karlsberg soll ein 
unterirdischer Gang ziehen. Einst wurde einem armen Sünder in 
Nürnberg das Leben versprochen, wenn er in den Gang hineingehe 
und zum Wahrzeichen etwas mitbringe. Dieser ging weit fort bis 
zum Karlsberg, wo er den König Karl, welchem der Bart dreimal 
um den Tisch gewachsen war, und viele Ritter um den Tisch sitzen 
sah. Er entsetzte sich und eilte zurück. Unterwegs fielen Tropfen 
herab, welche er, vermeinend, es sei Gold, mit der Hand auffing. 
In seiner Tasche fühlte er einen Stein, welcher unbemerkt hinein— 
zefallen war. Als er zurückkam und gefragt wurde, ob er etwas mit— 
gebracht habe, antwortete er: „Nichts, als diesen Stein,“ und wie 
er ihn vorzeigte, war's ein schoͤner Diamant, worauf ihm das Leben 
geschenkt wurde. — „Eine Saudgrube bildet den Eingang zum Karls— 
berge. Auf der Burg zu Nüruberg ist ein tiefer Galgenbrunnen, 
auf dessen Grund sich in der Walburginacht das eiserne Thor öffnet. 
Da kommt Kaiser Karl von Schniegling her durch den unterirdischen 
Bang, um seine Rosse zu tränken.“ 
2. Stiftungsbrief d. Kaisers Heinrich II. 
1. November 1007. 
„Im Namen der allerheiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Wir 
Heinrich, von Gottes Gnaden König, werden durch die heilsamen Anordnungen 
der heiligen Schrift belehrt und ermahnt, daß wir durch Verlassung der 
zeitlichen Güter und durch Hintansetzung der irdischen Vorteile uns ewige 
und ohne Ende bleibende Erwerbungen im Himmel zu machen bestrebt sein 
sollen. Deshalb waren wir nicht taub gegen die Gebote des Herrn und 
göttlichen Anratungen, und erhoben den nuüßs unserer väterlichen Erbschaft 
stammenden Ort mit Namen Babenberg zum Hauptsitze eines Bistumes, 
und haben mit Bewilligung Roms und 'mit Zustimmung des ehrwürdigen 
Bischofs Heinrich von Würzburg, sowie mit dem Belrat und Beschluß 
unserer getreuen Erzbischöfe, Bischoͤfe, Aebte, Herzoge und Grafen zu Ehren 
der heiligen Mutter Gottes, der heiligen Apostel Peter und Paul, sowie 
der Märtyrer Kilian und Georg die Bestimmung getroffen, daß daselbst 
auch das Andenken an unsere Eltern und an den Kaiser Otto dem dritten, 
unseren Vorfahren und Eternvater, gefeiert und zum Heil aller Recht— 
gläubigen die Hostie dargebracht werden soll. Deshalb mögen alle unsere 
dermaligen Getreuen wissen, daß wir einen uns eigentümlich zu— 
gehörenden Ort, Fürth genannt, — im Nordgau — und in der 
Grafschaft des Grafen Berengar gelegen, — zum Unterhalte der
	        
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