Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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9. Isradelitische Büurgerschule. 
Jehsassge Realschule mit 4 Elementar-Vorklassen, organisiert 
nach dem Lehrplane der mit einer Handelsabteilung versehenen 
kgl. bayr. Realschulen, und 1882 mit der Berechtigung zur Ausstellung 
von Zeugnissen für den einjährig freiwilligen Militärdienst ausgestattet. 
Diese Schule ist eine Anstalt streng konfessionellen Charakters 
und wurde 1862 von einer Anzahl Familienväter gegründet. Mit 
42 Schülern in 4 Klassen eröffnet, wuchs die Schule bald auf 8 Klassen, 
und man konnte dem Vehrplan neben zwei fremden Sprachen auch noch 
die Elemente der Mathematik und der Naturwissenschaften hinzufügen. Die 
aufmerksame Pflege des käufmännischen Rechnens und der Buchhaltungslehre 
erleichtet den Zögling den Eintritt in die bürgerlichen Berufskreise, 
namentlich im kaufmännischen Geschäfte. 
Mit Umwandlung der dreiklassigen Gewerbe— in sechsklassige Real— 
schulen trat auch an die „Israelitische Bürgerschule“ die Notwendigkeit einer 
Reorganisation heran, die im Jahre 1881 vollendet war und zur Erteilung 
der vorhin erwähnten Berechtigung führte. 
Dieser innere Ausbau der Schule machte auch eine Erweiterung der 
Räume erforderlich; so wurde denn, nachdem bereits gegen Ende der 
sechziger Jahre das gegenwärtig noch benützte Schulhaus, Blumen— 
straße Nr. 38, erbaut worden, im Jahre 1883 auf dem Hofe desselben 
ein zweites, zweckmäßig eingerichtetes Gebäude aufgeführt, in welchem sich 
die Realklassen, das physikalische uud das chemische Laboratorium, der 
Zeichensaal u. s. w. befinden, während in dem Vorderhause außer der 
Wohnung des Direktors und des Pedells die Elementarklassen, das natur— 
historische Kabinet u. dgl. verblieben sind. 
Die Zahl der Schüler beträgt jetzt 116, welche von 10 Haupt- und 
6 Hilfslehrern' unterrichtet werden. Die finanziellen Geschäfte besorgt die 
Gesellschaft der „Israelitischen Bürgerschule zu Fürth“ (eingetr. Genossen— 
schaft); die inneren Angelegenheiten stehen unter der Leitung eines Direktors. 
10. Der Jugenderziehungsverein. 
Enabenhort. 
d. „Jugend-Erziehungs-Verein Fürth“, auf Anregung des um 
humanitäre Einrichtungen in unserer Stadt verdienten Rechts— 
anwaltes Dr. K. Schmidt, im Frühling 1883 gegründet, zählt zur Zeit 
gegen 600 Mitglieder aus allen Schichten der hiesigen Bevölkerung. Der 
Verein hat sich die menschenfreundliche Aufgabe gestellt, „jene Kinder, denen 
die in Fabriken und an andern Arbeits stellen außerhalb der Behonsung
	        
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