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Übersicht gab der Redner einen Überblick über die auf eigener Kraft
beruhende Entwickelung der Stadt Fürth und hob hervor, daß die errungene
Stufe zum nicht geringen Teile dem segensreichen Einflusse zu danken sei,
den die Realschule auf die Heranbildung eines fleißigen und strebsamen
Bürgerstandes ausgeübt habe und ausübe. Am Schlusse der Rede sprach
Rechtsrat Beeg dem Rektor und den Lehrern den Dank der Stadt fuür die
Mühe und Sorgfalt aus, die sie jederzeit der Erziehung und geistigen
Ausbildung der Jugend widmeten und knüpfte daran die Hoffnung, daß
dieselben auch für die Zukunft in ihrem Berufe in gleicher Weise aus—
harren würden.
Der kgl. Rektor erwiderte diese Worte durch Ausspruch des Dankes
für die stattgehabte Anerkennung und versicherte für sich und das Lehrer—
kollegium, stets der hohen Aufgabe bewußt zu sein und mit allen Kräften
dahin zu wirken, die Anstalt zum Wohle und Gedeihen unseres Bürger—
standes in jeder Weise zu fördern.
Während des Verlaufes der Schulfeier traf eine Reihe von Zuschriften
und Telegrammen an den kgl. Rektor von früheren Lehrern und Schülern
der kgl. Realschule zur Beglückwünschung der Jubelfeier ein, die sämtlich
ihrem Inhalte nach von dem Rektor den anwesenden Festteilnehmern bekannt
gegeben wurden und herzlichen Widerhall fanden.
„Seitens der Lehrer erging noch während des Festaktes ein Huldigungs—
telegramm an Seine Majestät König Ludwig II. ab und wurde dem
Lehrerkollegium zu seiner Freude tags darauf folgendes Telearamm aus
dem kal. Kabinete zu teil:
Herrn Rektor Brunotte an der kgl. Realschule Fürth.
„Seine Majestät der König lassen die huldigenden Gefühle
treuer Ergebenheit, welchen die Lehrer der Realschule in Fürth bei
der Feier des 50jährigen Bestehens der Schule Ausdruck verliehen,
mit huldvollem Danke erwidern.“
Im Allerhöchsten Auftrage
Landgerichtsrat Schneider.
Mit einem Schlußgesange der Schüler und dem Danke des Rektors
an den Turnverein für die freundliche UÜberlassung des Saales schloß
die Feier.
Hierauf ordneten sich die Schüler zum Rückmarsche in die Schule und
zogen mit Musikbegleitung ab.
„Mittags fand sich eine größere Zahl von Mitgliedern des Stipendien—
komitée's und Lehrern der Realschule in einem Weinhause zu einfachem
Diner ein.
Punkt 2 Uhr zog die fröhliche Schülerschar mit Trommeln und
Fahne und unter Musikbegleitung vom Schulgebäude ab, hinaus zur wald—
umkränzten Veste. Dort fand sich ein sehr zahlreiches Publikum ein.
Am Abend versammelte sich eine große Zahl früherer Schüler zu
einer kameradschaftlichen fröhlichen Stunde im Hotel Kütt, und jubelnd
wurden der Rektor und einige Lehrer von den Versammelten während einer