Volltext: Mittelfrankens Burgen und Herrensitze

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erhalten, da die Anordnung derselben, Teilung durch ein 
steinernes Fensterkreuz mit unten beweglichen Fensterrahmen, 
oben mit feststehender Verglasung, bis im späten Mittelalter 
beibehalten wurde. 
Eine Hauptzierde der Rittersäle bildeten die Kamine, 
sehr verschieden gestaltet im 12. und 13. Jahrhundert, 
durch Säulchen und verzierte Pfeiler geschmückt, welche 
den Raminmantel trugen. Das späte Mittelalter schmückte 
namentlich den Mantelaufbau mit Wappen und Bildern, 
was bis im vorigen Jahrhundert, wenn auch in veränderter 
Form, beibehalten wurde. Zugleich kamen im 15. Jahr⸗ 
hundert auch große, manchmal reich geschmückte Kachelöfen 
vor, die von außen geheizt wurden. Im allgemeinen 
beschränkt sich die Heizbarkeit des Hauses auf verhältnis— 
mäßig wenig Simmer. Die Ausstattung der mittel— 
alterlichen Burgen mit Hausgerät war eine einfache; sie 
bestand meistens aus Kisten, Truhen und Betten mit hohem 
Kopfbrett. Rings an den Wänden waren Sitzbänke an⸗ 
gebracht, wie auch freistehende Bänke mit Lehnen beliebt 
waren, dagegen waren außer stattlichen Lehnstühlen für 
die Herrschaft andere Stühle in den Räumen nicht vor—⸗ 
handen. Große Schränke kamen erst in späterer Zeit auf. 
Das Leben auf den Burgen. 
Die Einkünfte des Adels entstanden vorzugsweise aus 
der Landwirtschaft, welche vom 12. Jahrhundert an be— 
trächtlich an Umfang zunahm, als man durch Rodung von 
Wäldern viel neuen Boden gewann und große Vielseitig— 
keit des Getreide- und Gemüsebaues entwickelte. Die Acker— 
geräte wurden verbessert und Obst- und Weinzucht sorg⸗ 
fältig gepflegt. Die Fisch— und Bienenzucht brachten Ertrag, 
und die Jagd in den wildreichen Forsten wurde keineswegs 
nur zum Vergnügen, sondern des Nutzens wegen betrieben.
	        
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