fullscreen: Hans Sachs

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Zn allem Unfall und Unglück 
Bleiben foldy tugendfjame Stück, 
Daß Armut, Krankheit, Schad, Unfall 
Ihr nichts dran fhadet Überall. 
Schau, ein folch tugendfames Weib, 
Die ihr beide an Seel und Leib 
Dur folch Löblih Tugend und Sitten 
Ein foldh Ehrenkleid Hat angfchnitten, 
Das ziert fie baß vor aller Gmein 
Denn Perlein und Edelgejtein, 
Zeidenwat, !) Silber oder Gold, 
Gott und die Menfchen habens hold, 
Und bleibt au HohHwürdig und wert, 
Daß au) nach ihrem Tod auf Erd 
Ihr wird in allen Ehrın gedacht 
Ihr Tugend halben hie verbracht. 
Daß fol ehrlich Lob grün und wachs 
Bei allen Srauen, münfht Bans Sachs. 
MWie der Mann und die Frau, fo gibt dem Dichter auch das 
Befinde in feinem Verhältnis zur Herrfchaft und in feinem fonfti 
gen £eben wiederholt Gelegenheit, fich dichterifch auszufprechen. 
3n feinen Schwänken tritt er endlich auch noch jenen 
verborgenen Einflüffen und geheimen Kräften näher, die unab- 
hängig von der Selbftbeftimmung und dem Machtbereich des 
Menfchen deffen Leben zu beherrichen fcheinen. Was von jeher 
den höfen Leidenfchaften entipringt, möchte der Abergläubifche 
nur zu gern dämonijfchen Einflüffen zufchieben, die unabhängig 
vom Menfchen wirken follen, mit einem Worte: der Hölle und 
dem Teufel. 
Der Teufel fpielt von jeher in der Sage und älteren 
Dichtung eine hervorragende Rolle. Auch Hans Sachs ift er 
in feinen Schwänfen und Saftnachtfpielen ein willflommener 
Befelle, aber bei ihm erfcheint er häufig nur als, der dumme, 
der einfältige Teufel, der dem Menfchen nichts anhaben kann 
und oft nach vollbrachter Arbeit um Lohn und Beute betrogen 
wird. Ein Kaufmann, dem alle feine Unternehmungen fehl- 
ichlagen und der feinen ficheren Untergang vor Augen fieht, 
verfchreibt {ich dem Teufel mit feinem Blut, wenn er ihn an 
jeder Ware gewinnen laffen wird. Nach zehn Hahren, als 
- 1) Seidengemand,
	        
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