Volltext: Albrecht Dürer

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Achtundzwanzigstes Kapitel. 
Schwere Tage und Wochen folgten noch, ehe die geäng— 
stete Frau aufatmen konnte, und doppelt dankbar drückte sie den 
Wirtsleuten die Hände, die ihr beigestanden hatten, als wäre 
sie ihr eigen Fleisch und Blut. 
Achtundzwanzigstes Rapitel. 
Eine Totenklage. 
Dürer saß an einem Maientag des Jahres 1521 in sei— 
nem Stüblein allein. Sein Angesicht trug noch die Spuren der 
ausgestandenen Krankheit, dazu aber lag in seinen Mienen noch 
eine ganz besondere Traurigkeit, welche sich von Zeit zu Zeit 
in einem tiefen, schweren Seufzer Luft machte. 
Alle die Zerstreuungen der Reise hatten ihn des Mannes 
nicht vergessen lassen, der ihm so große Wohlthat erzeigt und 
seiner Seele aus großen Ängsten geholfen hatte. Wo er eines 
neuen Büchleins, von Luther ausgegangen, ansichtig geworden 
war, da hatte er's gekauft und eifrig studiert. Auch sonst war 
ihm durch die Mönche des Augustinerklosters in Antwerpen, mit 
denen er fleißigen Verkehr pflegte, über das Schicksal des herr— 
lichen Mannes mancherlei Nachricht zugegangen. Er hatte mit 
ihnen gebangt, als die Kunde kam, daß Luther in des Papstes 
Bann gethan worden sei, und tief aufatmend mit ihnen ge— 
—DDDDD000—— 
die päpstliche Bannbulle öffentlich verbrannt und sich damit von 
der Kirche des Papstes losgesagt habe, um das Werk des Herrn 
allein zu treiben, nachdem der Nachfolger Petri den Herrn Chri— 
stus von neuem verleugnet. Zuletzt war die Zeitung gekommen,
	        
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