Volltext: Albrecht Dürer

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Siebennndzwanzigstes Kapitel 
legen müssen, das würde seinem Beutel gar übel bekom— 
men sein. 
In Frankfurt gab's einigen Aufenthalt. Jakob Heller, dem 
Dürer einst das große Altarbild gemalt, wollte den verehrten 
Meister so bald nicht von sich lassen und verehrte ihm den Wein 
in der Herberge. 
Noch größern Aufenthalt bekam man in Mainz, wo ein 
förmlicher Wetteifer sich entspann, ihn zu bewirten, und erst am 
23. Juli vermochte er sich loszureißen, um nun auf einem Rhein— 
schiff gen Köln hinabzugleiten. 
Dort gab's ein fröhlich Wiedersehen mit Vetter Niklas, 
dem Sohn des Bruders seines Vaters, welcher früher in Nürn— 
berg als Goldschmied gesessen hatte und dann nach Köln gegan— 
gen war. Doch mußte Dürer seine Zeit hier teilen zwischen 
dem Verwandten und dem Herrn Hieronymus Fugger aus Augs— 
burg, welcher hier weilte und den Künstler auf alle Weise aus— 
zeichnete. 
Nun ging die Fahrt landeinwärts zu Wagen. Das Ziel 
war zunächst Antwerpen, wo man am 2. August glücklich ankam. 
Welch eine neue Welt that sich Dürer hier auf! Das 
Auge bekam nimmer Ruhe. Dieser Wald von Masten in dem 
Scheldehafen, dieses bunte, geschäftige Treiben am Ufer! Es 
fesselte ihn so, daß er alsbald zu Papier und Stift griff, um 
sich das Bild mit heimzunehmen. 
Eine Herberge war bald gefunden. Jobst Plankfeldt war 
ein behäbiger, gemütlicher Mann und seine Frau ebenso rund 
als dienstbeflissen. Nach einigen Tagen schon fühlten sich die 
Fremden hier heimisch, namentlich die Frauen fanden sich gut zu 
einander. 
Diese saßen eines Abends traulich beisammen und verzehr— 
ten plaudernd die Nachtkost. Da meinte die Wirtin: „Welch
	        
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