Volltext: Albrecht Dürer

Dreizehntes Kapitel 
Dreizehntes Kapitel. 
Des Sreundes Treue. 
Nach der Hallerwiese war an einem hellen, aber kalten 
Frühlingstag des Jahres 1499 ein stark Gedränge des Volks. 
Auf dem freien Platz sollte es köstliche Augenweide geben, die 
Musterung einer Kriegerschar. 
Kaiser Maximilian hatte ein Ausschreiben an das Reich er— 
lassen, ihm Kriegsvölker zu stellen wider die Schweizer, denen 
er ihr Gelüsten, sich von dem Verband des Reiches loszureißen, 
mit dem Schwert austreiben wollte. Während er selbst in Tirol 
rüstete und der schwäbische Bund unter dem Grafen Fürstenberg 
Söldnerhaufen warb, wollte auch die Reichsstadt Nürnberg nicht 
dahinten bleiben. Sie leistete dem kaiserlichen Herrn Heergefolge 
mit vierhundert Mann Fußvolk, sechzig Reitern und sechs Feld— 
schlangen. Das Kraftgefühl, welches der Stadt im gleichen 
Schritt mit dem aufblühenden Gemeinwesen gewachsen war, 
hatte in sich den Drang, sich auch in kriegerischer That zu 
äußern und zu dem Glanz des Reichtums den Stolz des Helden— 
ruhms zu fügen. 
Waren die vierhundert geworbenen Landsknechte schon statt— 
lich genug anzuschauen, so wurden sie noch überstrahlt von den 
Reitern, welche alle gleichfarbig gekleidet waren und in glänzen— 
dem, rotem Waffenrocke prangten. 
Das Volk weidete sich an dem ungewohnten Anblick und 
sah stolz auf die Reiterschar in der sichern Erwartung, mit der— 
selben Ehre einzulegen im Felde, zumal an der Spitze derselben 
ein Mann stand, zu dessen hochgemutem Sinn und kriegerischen 
Tüchtigkeit man sich des besten versah: Wilibald Pirkheimer, der 
jugendliche Ratsherr.
	        
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