Metadaten: In Memoriam Adolf Bartning

Auffassung und zumal einen kritischen Spürsinn, dem auch 
manche Schwächen der Nebenmenschen nicht unbemerkt 
bleiben dürften. Stände nicht seine große Angstlichkeit 
entgegen, so könnte man ihn sehr wohl gewisser Hand- 
lungen des Neides und der Bosheit für fähig erachten. 
Endlich ist Schreiber in Einzelheiten und zumal in Äußer- 
lichkeiten von großer Genauigkeit und Akkuratesse, 
bietet aber dessen ungeachtet keine Gewähr fürgleich- 
m ä ß ig e Arbeitsausübung. Der nicht unbedeutende Wille 
steht ganz im Dienste einer ehrgeizigen Selbstdisziplin, 
und an Beweggründen, die darüber hinaus der Wider- 
standskraft zu Hilfe kämen, fehlt es. Die tiefe innere 
Unzufriedenheit hat etwas Lähmendes, und die psycho- 
motorische Energie ist auf Augenblickshandlungen ein- 
geschränkt. 
Alles vorstehend Mitgeteilte könnte, ja müßte man 
sagen, auch wenn man keineswegs wüßte, daß es 
sich um die Handschrift des berühmten Kaspar Hauser 
handle. Weiß man das aber, so wiıd man sich doch die 
Frage vorlegen, ob nicht das ganze Schriftbild aus dem 
Gesichtspunkt der Pathologie zu betrachten sei. So 
wenig — aus obigen Gründen — dies ein e Photogramm 
eine Entscheidung zuläßt, so erlaubt es doch immerhin 
die Mutmaßung, daß mit einer gestörten Seelenverfassung 
zu rechnen sei. Frügen wir aber, in welcher Hinsicht ge- 
stört, so würden wir nich t auf einen Hysteriker geführt. 
Das ungewöhnlich große Mißtrauen, die Künstlichkeit der 
Haltung, die Pedanterie in Kleinigkeiten, das Versteckte, 
Verklemmte und mit Selbstsicherung gleichsam Gepanzerte 
des ganzen Charakters bei heimlichen Größenvorstellungen 
wiese gegebenenfalls vielmehr auf einen zentraleren 
Störungsherd hin und ließe uns einen paranoiden 
Charakter vermuten (oder nach heute bevorzugter Namen- 
geDUl 
Net 
I. 
bei 
nicht 
der | 
Klagı 
alseb 
ıhm 
äuße: 
ersch 
So er 
auf € 
Urte: 
Zeit 
sich 
haup 
von 
kund 
eines 
riker: 
bindı 
Banzı 
Wink 
Stens 
Frei) 
ben. 
Sein, 
habe 
Anfa 
Tiker 
Salh:
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.