Auffassung und zumal einen kritischen Spürsinn, dem auch
manche Schwächen der Nebenmenschen nicht unbemerkt
bleiben dürften. Stände nicht seine große Angstlichkeit
entgegen, so könnte man ihn sehr wohl gewisser Hand-
lungen des Neides und der Bosheit für fähig erachten.
Endlich ist Schreiber in Einzelheiten und zumal in Äußer-
lichkeiten von großer Genauigkeit und Akkuratesse,
bietet aber dessen ungeachtet keine Gewähr fürgleich-
m ä ß ig e Arbeitsausübung. Der nicht unbedeutende Wille
steht ganz im Dienste einer ehrgeizigen Selbstdisziplin,
und an Beweggründen, die darüber hinaus der Wider-
standskraft zu Hilfe kämen, fehlt es. Die tiefe innere
Unzufriedenheit hat etwas Lähmendes, und die psycho-
motorische Energie ist auf Augenblickshandlungen ein-
geschränkt.
Alles vorstehend Mitgeteilte könnte, ja müßte man
sagen, auch wenn man keineswegs wüßte, daß es
sich um die Handschrift des berühmten Kaspar Hauser
handle. Weiß man das aber, so wiıd man sich doch die
Frage vorlegen, ob nicht das ganze Schriftbild aus dem
Gesichtspunkt der Pathologie zu betrachten sei. So
wenig — aus obigen Gründen — dies ein e Photogramm
eine Entscheidung zuläßt, so erlaubt es doch immerhin
die Mutmaßung, daß mit einer gestörten Seelenverfassung
zu rechnen sei. Frügen wir aber, in welcher Hinsicht ge-
stört, so würden wir nich t auf einen Hysteriker geführt.
Das ungewöhnlich große Mißtrauen, die Künstlichkeit der
Haltung, die Pedanterie in Kleinigkeiten, das Versteckte,
Verklemmte und mit Selbstsicherung gleichsam Gepanzerte
des ganzen Charakters bei heimlichen Größenvorstellungen
wiese gegebenenfalls vielmehr auf einen zentraleren
Störungsherd hin und ließe uns einen paranoiden
Charakter vermuten (oder nach heute bevorzugter Namen-
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