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sie wählen möchten. Da sie aber insgesamt erklärten, daß
ihnen beides gleich genehm und lieb fsei, ließ man das
Los entscheiden. Die Missionare blieben alle drei am
Kongo zurück, versprachen, mit regstem Eifer für die An—
nahme des Christentums unter den Heiden zu wirken und
schon zu diesem Zwecke die Sprache der schwarzen Brüder
möglichst bald zu erlernen.
Als man sich mit dem König andern Tages einiger—
maßen über die Pläne verständigt hatte, bestimmte der—
selbe vier seiner schwarzen Unterthanen, darunter einen
vornehmen Häuptling, Namens Kazuta, zu Diogo Kanos
Begleitern nach Portugal, und nach Verlauf einer halben
Woche segelte die eine Karawele, reich mit Schätzen von
Elfenbein beladen, in die Heimat. Als Führer des Restes
der portugiesischen Expedition verblieb Martin Behaim
am Kongo.
5. Am Rongqoflusse.
Während die Missionare festen Wohnsitz in dem
Hauptflecken des Kongokönigs nahmen, um möglichst schnell
die Sprache der Eingebornen zu erlernen und ihnen später
die Grundwahrheiten des Christentums beibringen zu können,
rüstete sich Martin Behaim unter des Königs Billigung
und Unterstützung zu einer Forschungsreise, die er mehr
stromauf in das Innere des Landes unternehmen wollte,
um dieses Landes Beschaffenheit, sowie Tiere und Pflan—
zen desselben kennen zu lernen. Die Reise sollte in einem
Paar geräumiger Böte vor sich gehen, für die vom
König eine genügende Anzaähl schwärzer Ruderknechte be—