Volltext: Martin Behaim, der erd- und himmelskundige Seefahrer

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aufführen, zu kennen — an der Pfeffer- und Zahn-, an 
der Gold- und Sklavenküste entlang; die Mündungen des 
großen Niggerflusses blieben den Seefahrern verborgen. 
Also immer nach Süden mit etwas Beimischung 
südöstlicher Richtung steuernd, gelangten sie in den Golf 
von Guinea, und eines Tages lag ein Felseneiland mitten 
im blauenden Meere vor ihren Augen. Es war die von 
den Forschern also getaufte Prinzeninsel, welche etwas 
südwestlich von dem jetzt zum deutschen Reiche gehörigen 
Landstrich Kamerun liegt. 
Die Insel gewährte gute Zufahrt, und bald ankerte 
man dicht am Strand. Trotz allen Ausschauens konnte 
man kein menschliches Wesen am Ufer erblicken; allerlei 
Vögel kamen wohl auf die Masten zugeflogen; Vierfüßer 
und Vierhänder liefen am Strande auf und ab und be— 
augenscheinigten, offenbar neugierig, die ihnen neuen Dinge 
auf dem Meere. Diogo Kano dachte daran, daß ihnen 
möglicherweise ein Hinterhalt beim Landen gelegt werden 
sollte, und ließ deshalb zur Prüfung eine Schiffskanone 
abfeuern. Die Vögel flatterten erschreckt davon, die Affen 
überschlugen sich vor Entsetzen in wunderlichen Purzel— 
bäumen, aber sonst blieb alles still, ruhig, öde. Man 
ging ans Land, durchstreifte die kleine Insel nach allen 
Richtungen und fand sie in der That völlig menschenleer. 
Dasselbe erlebten die Seefahrer zwei Tage später, 
als man einige Meilen tiefer südlich an der gegenwärtig 
St. Thomä genannten Insel anlegte. Auch diese zeigte 
sich vollkommen frei von menschlichen Insassen, nur 
von allerlei Getier, hauptsächlich von Affen bewohnt. 
Man war jetzt, wie Behaims Sonnenaufnahme genau 
nachwies, bei der letzten Insel genau am Äquator an— 
gelangt.
	        
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