Objekt: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

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B. Spruch-Gedichte. 
Auch lagen viel Schlangen in dem Gras, 
Sogen aus die Schafe ohn' Unterlaß 
Durch alle Glieder bis auf das Mark, 
Dürr wurden die Schafe, die waren stark, 
An allen Teilen die lange Nacht, 
Und sind erst wieder aufgewacht, 
Seit hell die Nachtigall nun singet 
Und neuer Tagesglanz herdringet, 
Daß sie erkennen zu der Zeit, 
Den Leu'n, den Wolf, die falsche Weid'. 
Darob der grimme Leu erwacht 
Und lau'rt im Zorne ungeschlacht 
Auf der Nachtigall Gesang, 
Der kündet an der Sonn' Aufgang, 
Davon sein Reich ein Ende nimmt, 
Drob ist der wilde Leu ergrimmt, 
Doch er sie nicht ergreifen kann. 
Daß ihr nun klarer mögt verstan, 
Wer sei die lieblich Nachtigall, 
Die kündet hellen Tag mit Schall: 
Martinus Luther, daß ihr's wißt, 
Der in Wittenberg Augustiner ist, 
Der hat erweckt uns aus der Nacht, 
Darin der Mondschein uns gebracht; 
Der Mondschein deut't der Menschen Lehr' 
Der Sophisten hin und her 
Innerhalb vierhundert Jahren,“* 
Die sind nach ihrer Vernunft gefahren 
Und haben abgeführt uns sehr 
Von der evangelischen Lehr' 
Unseres Hirten Jesus Christ 
Hin zu dem Löwen in die Wüst'; 
Der Löwe wird der Papst genennt, 
Die Wüst' das geistlich' Regiment, 
In die er uns gar weit entführt 
Durch Menschenränke, wie man jetzt fpürt. 
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