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Sch.: Ja, ich dachte, Ihr wäret jehon in die Kirche ge:
gangen. .
Sh.: Nein, ih bin Hinten im Sommerhaus gewefen
und Hab’ abgedrojcdhen.
Sch.: Wie, habt ihr gedrofhen ?
€h.: Ka, ih hab’ mein’ Horas gebetet und Habe zugleich
meiner Nachtiaull zu efjen gencben.
Der Schufter bringt nun das Gejpräc) auf die Nachti-
gall eines Schufter5, die eben zu fingen begonnen Habe.
Darauf antivortet der Chorherr:
„Si, der Teufel Hol’ den Schuiter mitjanıt jeiner Nachti-
gall! wie hat er den allerheiligften Vater, den Papit, die
Beiligen Väter und uns, mürbdige Väter, ausgeholhivt wie
zin Holhipbub,“
Dabei verteidigt er die Yberherrihaft des Papfites, an der
niemand rütteln dürfe. Der Schufter erkennt diefe ebenfv
wenig an wie die Bejchlüjie der Konzilien mit Ausnahme
desjenigen, daS die Apoftel in Serufalem abgehalten Haben.
Doch der Chorherr weiß von einem joldhen Ronzile nichtS;
daran Fnüpft fich folgendes Gefpräch:
Zchufter: Gabt Ihr cin’ Bibel?
Chorherr: Ka. Köchin, bring’ das groß’ alt’ Buch heraus.
Köchin: Herr, {t3 das?
Sh.: Ei nein, das ijt das Dekretal, makulier mir’3 nit!
R.: Gerr, jt’S das?
Th.: Ka, ehr den Staub herab — daß did) der Mitt
(Sieber) wajch! — Wohlan, Meifter Hans, wo jteht’2?
Sch.: Sucht Actuum Apostolorum XV.
Cb.: Sucht jelbft; ich bin nit viel darin umgangen; ich
weiß wohl Nüßeres zu lefen.
Sch.: Seht daher.
Ch.: Rüchin, merk Actuum am XV, Sch will darnach
von Wunder8 wegen lefen, was die alten SGefellen
But3 gemacht haben.
Der Chorherr, der im Verlaufe der Unterredung
die Behauptungen des SchufterS nicht zu widerlegen vermag,
bricht endlich dus Gejpräch ab und jagt, al8 der Schulter
fi entfernt hat, zu der Köchin: „Sch mein’, der Teufel fei
in den Schufter vernäht; er hat mich in Harnifjch gejagt,
Pin Sang Sachs.