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giebt, ist die Konsequenz, was er ihm in den Thesen und
dem Sermon vom Ablaß gegeben hat, ist die Präzisierung
seiner eigenen Glaͤubenserkenntnis. Und dann war die
Kontinuität der Anschauungen beider eine viel zu große,
als daß wir uns die Fortschritte von heute zu morgen
denken könnten. Nein, Wenzel geht vielmehr, wenn wir
in der Zeit vorgreifen, sehr selbständig voran, und hoben
wir in diesem Sermon die Verdienstlichkeit der Werke,
wohlverstanden nicht als opera operata, als von Luthers
damaligem Standpunkt abweichend hervor, so werden wir
immer etwas Jakobusnatur in ihm finden. Fast möchte
ich sagen: Linck lebt, Cuther glaubt.*s8) Damit bleibt er
doch ein Held des Glaubens, so daß Staupitz ihn seinen
Paulus und Petrus zugleich nennen konnte. 8i).
Wenige Wochen nach dem Empfang der „Sternchen“
trafen die Freunde zusammen. Wie mußte sich Cuther,
wie sich Linck darnach sehnen, den geliebten Bruder wieder
zusehen! Welch' eine Fülle von Ereignissen lag zwischen
dem wittenberger Abschied und dem heidelberger Kapitel!
Ich brauche nicht auszumalen, was alles ihre Herzen be—
wegt haben mag. Wer uns in die wittenberger Klosterzelle
begleitet hat, wo die beiden Freunde über der Schrift und
den Vätern saßen, wer die Bedeutung des Vorangegangenen
erfahren hat, vergegenwärtigt sich die Wichtigkeit dieser
Susammenkunft von selbst. Und die spärlich überkommenen
Nachrichten geben uns zuguterletzt noch einen Beleg, wie
næ nach den Tagen der Zusammenkunft die Trennung
wurde.
Staupitz hatte auf den Sonntag Jubilate — 25. April —
das regelmäßige Ordenskapitel ausgeschrieben. Von Nürn—
berg wurde Linck mit einem anderen Bruder, wohl dem
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