Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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an, Dürer gab seiner Verehrung durch ein Geschenk an 
Luther Ausdruck — wohl Erzeugnisse seiner Hand —, 
Volprecht ließ Luthers Sermon über den Ablaß drucken 
und Pirckheimer, Ebner und Anton Tucher preist 
Scheurl insbesondere als CLobredner der Thesen.s) Der 
augsburger Humanistenkreis steht in der Wertschätzung 
derselben hinter den nürnberger Sodalen nicht zurück, 69) 
aber anders war die Aufnahme in Ingolstadt. Eck 
wollte sofort wohl zehn Meilen weit reisen, um mit dem 
Verfasser zu disputieren, und nicht vermochte er zuschweigen.?0) 
Am liebsten hätte er gleich öffentlich einen Streit vom Saune 
gebrochen, aber sein Bischof gestattete ihm nur eine private 
Aufzeichnung seiner Bedenken,“!) die er obelisci, Spießchen, 
benannte. Durch Bernhard Adelmann gelangte eine Abschrift 
an Linck und dieser sandte sie Anfang März Luther zu. 
Die gehässige Art Ecks, seine Mißachtung ihrer erst jüngst 
geknüpften Freundschaft erregten nicht minder, wie die 
Oberflächlichkeit des Entwurfes den Unmut des Witten 
bergers.2) Am 23. März hatte er seine Entgegnung, der 
er den Titel asterisci, Sternchen, gab, vollendet.“) Mit 
einer Zueignung an Linck übersandte er diesem seine Ver— 
teidigung, indem er dem Freunde die Mitteilung an Eck 
anheimstellte. Eben war Scheurl ängstlich bemüht den 
angezettelten Streit der beiden Antipoden zu schlichten. Bald 
hier, bald dort beschwichtigend und einräumend, geriet er 
dadurch hüben und drüben in Argwohn und Verdacht und 
im Kreise der Nürnberger gereichte ihm die halbe Partei⸗ 
nahme für den wegen seiner Wucherreden verhaßten Eck 
ebensowenig zur Empfehlung.““) Diese Abneigung gegen 
Eck trieb vorzüglich die Humanisten zu Luther hin und 
Pirckheimer trat mit ihm durch Wenzels Vermittelung
	        
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