Full text: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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den leitenden Männern der kleinen, blühenden Republik. 10) 
Es handelt sich demnach um eine schon längere, regelmäßige 
Predigtthätigkeit und einen schon näheren Vérkehr unseres 
Augustiners in jener Stadt. Seitdem tönen die Briefe des 
nürnberger Juristen vom Lobe des gefeierten Predigers 
wieder und in lebensvollen Zügen entwickelt der allseitig 
Beziehungen pflegende Gelehrte das Treiben des erlesenen 
Kreises, der sich um den „aemulus Staupitü“, um Linck 
als den geistigen Mittelpunkt scharte. 
Die freie Reichsstadt Nürnberg!) stand am Beginn 
des 16. Jahrhunderts auf der Höhe ihrer Macht. Durch 
die Erwerbung der Burg und der ehemals mit der Burg— 
grafschaft verbundenen, wichtigen kaiserlichen Privilegien, 
frei von bischöflichem Regimente, das ein zeitgenössischer 
Schriftsteller als die Ursache des Machtverfalles eines Mainz 
und Röln zu bezeichnen nicht ansteht,!?) und von einer 
maßvollen, aus dem Kampf mit den Zünften siegreich 
hervorgegangenen Oligarchie geleitet, konnte sich „Deutsch ⸗ 
lands Korinth“, wie es mit dem charakteristischen Zusatz: 
„doch wird es kein Mummius so leicht erobern“ in einer 
gleichzeitigen Komödie genannt wird, 9) an Macht und 
Reichtum kühnlich mit manchem Fürstentum messen. Kaiser 
und Papst, weltliche und geistliche Große wußten die Gunst 
der Handelsmoßopole zu schätzen und eben ihre über die 
ganze alte Welt verzweigten kommerziellen Verbindungen 
ließen hinwiederum die allseitigst freundlichsten Beziehungen 
mit den Mächtigen zu pflegen für wünschenswert erachten. 
Aber Nürnberg verstand auch seinen Reichtum zu nützen. 
Was immer Kunst und Wissenschaft in jener Seit geleistet 
haben — und diese Periode ist einer der herrlichsten Glanz⸗ 
punkte in Kunst- und Literargeschichte —, diese Stadt zählte 
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