Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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wenn wir die städtische Behörde zur selben Zeit die ent— 
gegenlaufendsten Beschlüsse fassen sehen. Auf Georgs Be— 
treiben wurden am 3. März verschiedene Lutherische Schriften 
und Bilder verboten 122) und der Vikar der Augustiner 
zugleich „seine Predigten von Fasten und Fleischessen als 
eine Neuigkeit, um Aufruhr zu verhüten“, einzustellen er— 
sucht, 123) während man in eben jenen Wochen einen Osiander 
zum Prädikanten an St. CLorenz berief. 122) Wir werden 
bald des weiteren erfahren, daß Linck durch die Beschlüsse 
des wittenberger Kapitels den besonderen Unwillen des 
ächsischen Herzogs erregt hatte. Wenige Tage nach dem 
erwähnten Ratserlaß verließ der Nikar Nürnberg, um es 
für mehr als drei Jahre nicht wieder zu betreten. 125) 
Inzwischen waren die Wirkungen der wittenberger 
Sätze nicht ausgeblieben. Die Moͤnche des wittenberger 
Uonventes selbst hatten alsbald die Altäre außer einem 
umgestürzt, Bilder und —A verbrannt, wurden jed och 
an weiteren Ausschreitungen durch die Obrigkeit gehindert 
und insbesondere Swillings Treiben legte der Rat Fesseln 
an.i260) Als dieser dann von seinen schwärmerischen Ver— 
suchen abließ, wählten ihn die Altenburger auf Cuthers 
Empfehlung zu ihrem Prediger.!?) In Herzberg und 
Erfurt, Sangerhausen und Grimma und an anderen Orten 
erfolgten teils einzelne, teils zahlreiche Austritte. Die Geeig⸗ 
neten wurden von den Städten als Prediger berufen, so 
Lang vom Rate zu Erfurt, der Prior Caurenzius Süße vom 
nordhausener Magistrat, Johannes Mantel nach Stuttgart. 
Michael Styfel nach Mansfeld. 128) Linck selbst schickte den 
Bruder Hieronymus als Prediger an die neustädter Kirche 
zu Eisleben. i20) Jedoch konnte sich der Vikar der traurigen 
Wabrnebmung nicht verschließen, daß manche einen gar
	        
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