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und deutsche Sprache auch am meisten, namentlich in den 
Volksschichten. Genug, im Verein mit Martins eigenen 
Schriften hatten jene schnell und ungemein zahlreich ver— 
breiteten Kundgebungen die ganze Welt in Flammen gesetzt 
und dem Gegner manch' unauslöschliches Mal eingetragen. 
Anfang Februar kehrte Scheurl zurück, von Errungen— 
schaften und wichtigen Nachrichten vom Hofe wußte er gar 
viel zu berichten,?i8) aber innerlich war er bald tief ge— 
brochen. Pirckheimers Eck hatte ihn sehr hart mitgenommen 
und niemals hat der eitle Mann die Schmach verwunden. 
In langen Briefen klagt er über das ihm zugefügte Un— 
recht gegen Beckmann, Spalatin, Melanchthon. Da schreibt 
er in einem Satze von seiner Liebe zu Luther, aber zugleich 
von seiner unverbrüchlichen Freundschaft zu Eck. Er sucht 
Unzufriedene und weiß mitzuteilen, daß Aufsehen erregende 
Begebenheiten in Nürnberg nicht mehr gefielen und dem 
Rate über alle Maßen zu mißfallen begännen.?i) Von 
Cinck hören wir kein Wort mehr aus seinem Munde, eben 
sowenig kann er den Gruß eines andern Sodalen über 
mitteln. Wenzel stand unterdessen mit Luther in enger Ver— 
bindung; er berichtet ihm von Ecks mißglückter Verbrennung 
Cutherscher und jener angezogenen nürnberger und augs— 
burger Schriften??o) und sendet in schneller Folge mehrere 
Schreiben, die CLuther ob ihrer Wichtigkeit dem kurfürstlichen 
Sekretär Spalatin zuschickt.“) Als er dann von Luther 
das Verdammungsedikt der kölner und löwener Theologen, 
die sogenannte „Condemnatio doctrinalis“ empfängt, giebt 
er in seinem Antwortschreiben mit der Bestätigung des 
Empfanges zugleich in folgenden drei Worten sein Urteil 
über dasselbe ab: „doctrinales asinos accepimus“ und ist 
guter Hoffnung.?22) Und Bruder Martin glaubt diese wich—
	        
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