Full text: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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wunderbaren Sottesgerichts , mwagten night, den frommen Mann 
anzutajten, fondern wien. beftürzt von dem SchHauplabe und ver: 
fießen eben fo eilig die ganze Gegend. 
Der Stamm der Lind blieb zerflhmettert, aber neue Seiten: 
zweige grünten und das Bolt, das bald fich wieder in dem Thale 
anbaute, Hütete, mit größter EhrfurdHt den Heiligen Baum, — 
Etwa Hundert Jahre {päter war in dem GBurghofe zu Nürn: 
herg ein gar Iuftige8 Treiben. Der Kaijer Heinrich IL. war mit 
feiner Fenjhen Gattin Kunigunda dort eingezogen, um in friedlicher 
Stille einige Wochen von dem Kampfe auszuruben, der ihm Deutfch- 
lands Kaiferkrone verjhafft Hatte. Seine Zeit war frommen An: 
dachtsühmngen, die ihn den Beinamen des Heiligen erwarben, und 
der Fagd gewibmet,. wozu ihn das große Revier um Nürnberg 
hinreichend Gelegenheit gab. Zwar war feine fromme Sattin diefem 
Bergnügen nicht fonderlid ergeben und immer bangte ihr, wenn 
ihr Herr und Gemahl zum wilden Waidwerke hinauszog, aber er 
Fonnte dieje feit der IJugend bevorzugte Luft nicht gänzkch meiden. 
An einem Gheitern Morgen Irat er wieder in das SGemach 
Kunigundens, mit Waidtafhe,  Armbrujt, Pfeil und Spieß gar 
ftattlidy gefhmüct. „Ih, komme, Dir für den ganzen heutigen 
Tag LebewohHl zu Tagen, mein liches Weib“, fpradh er freundlich. 
„Die Knete Haben einen Rudel Hirfhe in dem weftlidhen Walde 
zufgefpürt und erwarten mid zum fröhliden Waidwerk“. 
„Und Du wilkjt wieder Yinaus troß meiner Ahunungen ? 
verfebte Kımigunda [Omeichelnd, Soll id) wieder einen ganzen 
Tag obue Dich verleben, Did am Ende nimmer wiederfehen ? “ 
„Du bijt zu beforgt, mein treucs Weib. Ms id im den 
Kricg zog wider den ungehorjamen Markgrafen Arduin von Yuri, 
da durfte Dir bangen, denn e$ galt den Kampf um Krone und 
Leben, aber Hier auf ficherer Fährte den feheuen Hirlh, den flüch- 
tigen Eher zu verfolgen, was Könnte mir da Uebles widerfahren? “ 
„IM weiß eS nicht, aber id fühle, wie mein Herz in banger 
Beforgniz um Dig {AHlägt. Doch weil es. Dir Vergnügen macht, 
mein Heinrig, {o ziehe Hinz. ih will unterdeffen am Altare der 
Himmelsköniain unausgelebt für Did beten. * 
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