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bergifhe Befte Lichtenau zur Nebergabe auf, und eroberte {oldhe in
furzer Zeit, Hierauf begann wieder das Sengen, Brennen und
Verwüften der Umgegend. Am 10. Mai aber z0g der Markgraf
gegen Nürnberg Heran und flug den 18. Mai beim NRechenberg
fein Lager auf. Bon da aus fing er an, die Stadt heftig zu bes
Ichießen; die Nürnberger aber ließen fid das nit umfonft HHun,
fie erwiederten dag Feuern des Markgrafen doppelt und blicben
demielben durchaus nidtg [Huldig. Die Belagerung der Stadt
durdy den Markgrafen dauerte bis zum 22. Juni 1552, wo dann
zwijden beiden Theilen eine. Capitulation zu Stande kam, weldhe
folgender Weife abgefAloffen wurde: die Stadt bezahlte. an- den
Markgrafen für die in diefer Belagerung angelaufenen Kriegskojten
200000 fl. in guter Münze und Hatte ihn 6 Stück großes Ges
{üß, nämlid 2 Nothiglangen, 2 {Harfe Meben, 2 Singerin und
dazu 400 Centner Pulver zu liefern; dagegen mußte der Markgraf alle
eingenommenen Städte und Schlöffer, welche der Reichsftadt Nürnberg
gehörten, fofort zurüdgeben. Dem Örafen von Lichtenberg‘ mußte
die Stadt ebenfallg 3000 fl., dann dem Kanzler des Markgrafen
2600 ff., dem fürftlidjen SGejfandten 2000 fl., den SGejandten der
drei Städte 6000 fl. und außerdem den Gefandten und Unter:
Händlern in Nürnberg die Zehrung bezahleit, welhe 5300 fl. betrug,
Die bereits erwähnten SGefhübe, welche die Stadt dem Markgrafen
geben mußte, Hatten ein Gewicht von 380 Centnern, und beirugen
5700 fl., furz die Koften diefer Serum find Nürnbergiicher
Seits auf 236916 fl. 30 Fr. angefülagen worden, Daneben be:
vednete die Stadt ihre cigenen Unkoften und den auf dem Lande
erlittenen Schaden auf 1800000 fl., denn e8 waren ihr von dem
Markgrafen genonınten drei Köfter, a8: .Pillenreuth, .Engelthal
und Gründlach; dann zwei Städte, Altdorf und Lauf, 19 Schlößer,
75 Herrenfibe, 17 Kirden, 28 Mühlen; 23 Hammerwerfe, 170
Dörfer und Weiler, dabei no ‚eine Unzahl große Ölodken. weg-
geführt, beinahe alle Teiche und Weiher abgegraben, und end:
lid ir den Nürnbergijchen Wäldern mehrere Taufend Morgen des
fhönften Holzes niedergebrannt worden.
.. Im Sahr 1552 murde die große Feuerglode in dem Thurm