„zu Caroli M. Zeiten ziemlich zu paaren getrieben 
„worden, jo daß fie fi nicht unterftehen durftei, 
„gegen Deutfohland etwas zu unternehmen; inden 
„aber nad) diefes Kaifer8 Tod, deffen Nachkommen 
„ziemlidy in Abnahme nad und nad) verfielen, fo 
„firtgen fie wieder an, Einfälle in da8 ihnen an 
„nächften gelegene Norieum (welder Bölferftamm Jich 
„an der Donau angefiedelt Hatte) zu ihın. unter 
„dent lebten Carolingifjdhen Kaifer Ludovico IV finden 
„wir vielfältige Spuren hiervon, allermajfen wir 
„gefiherte Nadrichten haben, daß diefelben ins Nori- 
„cum eingefallen, bi8 nah Augsburg vorgedrungen, 
„überall Brand- und Mordfackeln aufgeftecket und auf 
‚da3 graufamfte nit den Landesinwohnern verfahren 
„find. Was war zu thun? Die Norifer nuußten 
„c8 ebenfo machen wie andere Völter, wo das 
„KriegSfener Lichterlohe brennt und das Kriegs. 
„ihwert alles niederwirft. Sie verliehen ihr un- 
‚glüclighes Land und juchten einen fihern Ort, wo 
„ihr Fuß vuhen Konnte. Da nun der Ort, vo das 
„‚Castrum Noricum von ihnen naher aufgebaut 
„wurde und im defjen Bezirk cine pure Waldung, 
‚und zwar ein Stüg dez alten hereinifhen Waldes 
„war, fo retirirten fid) Diefe Südhtlinge an die Peg- 
„niß, odnweit der Gegend, wo fie fich in die Redniß 
‚ergieffet. Dort mut ließen fie fi nieder uud bat- 
„ten auf dem nit all zu hohen Berge zu ihrer 
„Sicherheit ein Caftrum, weldhes fie und andere 
„nad) ihren Erbauern Castrum Noricum uamtten. 
„Diejes {ft nun nidt etwa erft meine Meinung, 
‚fondern e8 Haben diefen gegründeten Saß vor mir 
„ion viele andere Sefdhicdhtihreiber vertheidigt und 
„bündig gezeiget, daß daz Castrum Noricum A100 
„nächft dent die Stadt Nürnberg felbft ihren Urfprung 
„yon den. vertriebenen Norikern habe.”