Full text: Alt-Nürnberg

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die Kriegshoheit des Reichs schon längst nicht mehr anerkannt, that— 
sächlich für unabhängig erklärt. Der Verlust von 20000 Menschen— 
leben, die Verwüstung ganzer Landstriche und die faktische Losreißung 
der Schweiz vom Reichsverband, dies war, abgesehen von der Schmach 
der durch die Bauern erlittenen Niederlagen, das Ergebnis dieses 
elenden Kriegs. 
Die Siadt Nürnberg hatte ein Fähnlein von 400 Mann 
unter der Führung von Willibald Pirkheimer zu dem Zuge 
gestellt. Dasselbe war dem buntgemischten, 7000 Mann starken Heer— 
haufen zugeteilt, welchen Maximilian am 21. über den Arlberg in der 
Absicht hatte ziehen lassen, um in Tirol die Entscheidung herbeizu— 
führen. Aber ehe das Heer noch am Ziel seiner Bestimmung einge— 
troffen war, hatten die Schweizer (22. Mai) die von Habsberg be— 
fehligten Oesterreicher vollständig geschlagen und auseinandergesprengt. 
Pirkheimer bekam dann den Auftrag, die dem Vermuten nach in 
Bormio aufgespeicherten Vorräte in Empfang zu nehmen. Die Er— 
eignisse und unsäglichen Beschwerden des unglücklichen Feldzugs hat 
Pirkheimer in einer lateinisch verabfaßten Geschichte des „Schweizer 
Kriegs“ geschildert und sich dadurch den Ruhm eines vorzüäüglichen 
Geschichtschreibers und den Namen des „deutschen Xenophon“ erworben. 
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Es dauerte nicht lange, bis Nürnberg vor größere kriegerische 
Aufgaben sich gestellt sah. 
Kurfürst Albrecht Achilles war am 11. Mai 1486 gestorben. 
Wenige Wochen vor seinem Tode hatte der greise Fürst noch an der 
Königswahl in Frankfurt teilgenommen und auf einem Tragsessel 
sitzend dem neuen König Maximilian das Reichszepter vorangetragen. 
Der älteste seiner Söhne, Johann II. Cicero erhielt die Mark 
Brandenburg, Ansbach fiel an Friedrich, Bayreuth an Sigmund. 
Als letzterer schon 1495 ohne Erben gestorben war, erhielt Friedrich 
auch Bayreuth. 
Der Haß des Markgrafen Albrecht Achilles gegen die Reichs— 
stadt Nürnberg hatte sich auf den Sohn Friedrich fortgeerbt. Derselbe 
pflegte die Nürnberger Bürger nicht anders als die „Bauern von 
Rürnberg“ zu heißen. Durch die stillschweigende Begünstigung der 
Placker in seinem Herrschaftsgebiet hatte der neue Markgraf seine 
Gesinnung gegen die Reichsstadt deutlich genug an den Tag gelegt. 
Bei der Gegnerschaft, welche noch immer zwischen den Häusern Wittels⸗ 
bach und Hohenzollern bestand, wurde die Abneigung des Markgrafen 
gegen die Reichsstadt durch das freundliche Bundesverhältnis Nürn— 
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