Polizeiverwaltung 
Diensthandlungen versichert. Die Versicherung erstreckte sich auf 254 Wachmänner, 176 Hilfs⸗ 
wachmänner und 15 Wachbesetzer. Der Abschluß erfolgte zunächst auf 6 Monate, wurde 
aber nach Ablauf wegen Fortdauer des Dienstverhältnisses der Wachmannschaft verlängert. 
Der Versicherungssatz ist folgender: 4000 06 für den Todesfall, 120000 für dauernde 
Invalidität und 4566 Tagegeld für zeitliche Arbeitsunfähigkeit. Die Kosten trägt die Stadt— 
gemeinde Nürnberg. 
Polizeihunde. Im Berichtsjahre 1915 wurden 2 Polizeihunde, die beide Eigentum 
der Stadt sind, im Dienste verwendet. Das Futtergeld für diese Tiere wurde von Juli 1915 
an auf Kriegsdauer von 12 auf 15 A erhöht. 
Bezirks- und Reviereinteilung. Polizeiwachen. Die Polizeiwache Il wurde 
im Jahre 1915 durch Hinzunahme eines bisher an die Fortschrittliche Volkspartei vermieteten 
Raumes erweitert. Dieser diente nun als Schlafraum. In der Bezirks- und Reviereinteilung 
trat keine Anderung ein. 
Im Polizeigefängnis im Rathause waren im Berichtsjahre 2032 (4048) männliche 
und 1131 (015) weibliche, insgesamt 3168 (4958) Personen verwahrt. An Verpflegung 
wurden verabreicht 2097 (3097) Portionen Frühsuppe, 1415 (1752) Portionen Mittags- 
kost und 1108 (1707) Portionen Abendbrot. 
Tätigkeit der Schutzmannschaft. 
Von der Schutzmannschaft wurden 1815 1914 
Personen festgenommen und vorgeführt .. . . .. 3907 5448 
Strafbare Handlungen zur Anzeige gebracht. . .. 21613 27646 
darunter Verbrechen und Vergehen. . . 8276 8518 
Vergehen u. UÜbertretungen gegen die Reichsgewerbeordnung 472 1135 
UÜbertretungen . .. .212865 17993 
Von den Anzeigen in Übertretungssachen betrafen 
1915 1914 1915 1914 
Bettel.. 466 1668 Gewerbsmäßige Unzucht.. 340 347 
Landstreicheree.. . .. 33 69 Tierquälere.... . 50 72 
Arbeitsschu.... .. 168 200 Groben Unfug u. Ruhestörung 1012 1692 
Ubertretung i. Bezug aufReisen 2 9 Übertretung der Polizeisunde 516 347 
Bannbruch und Bruch der Straßenpolizeiübertretungen. 5636 6679 
Landesverweisung... 328 340 Sonstige Übertretungen. 4314 6577 
Erkennungsdienst. Der Betrieb im Erkennungsdienst wurde im Berichtsjahre 
nach den gleichen Grundsätzen wie in den Vorjahren weitergeführt. Mit Beginn des Jahres 
trat an Stelle der zweiteiligen Photographie eine dreiteilige. Bei Personenaufnahmen werden 
nunmehr 2 Vorderansichten und zwar eine mit und eine ohne Kopfbedeckung und eine Seiten— 
ansicht angefertigt. Von den hier aufgenommenen photographischen Platten wurden 2120 
(1776) Bildabzüge für auswärtige Behörden gemacht. Außerdem wurden nach Photographien, 
welche von auswärtigen Behörden und von Privatpersonen überlassen waren, 17 (70) photo— 
graphische Platten gefertigt; von diesen wurden 51 (210) Bilder hergestellt. 
Im Erkennungsdienste waren bis 15. Dezember ! Polizeibeamter und! Polizeisergeant 
beschäftigt. Von da ab wurde der seit 26. August 1914 zum äußeren Polizeidienste verwendete 
Sergeant wieder im Erkennungsdienste verwendet. Gemessen wurden 1 (I), photographiert 
1124 (1163), Fingerabdrücke genommen von 951 (2267) Personen. Die Fingerabdruck— 
kontrolle durch Abdrücken des rechten Zeigefingers bei wiederholter Vorführung fand bei 
174 (1135) Personen statt. Es kam demnach das Fingerabdruckverfahren bei 1125 (3402) 
Personen zur Anwendung.