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und jebßt mieder Legenden; niemalZ aber fehlt die ernfthafte
Nubanmendung oder — wie er8 nennt — „der Beidhluß“,
und diejer endet unfehlbar mit dem Namen des Dichters,
der fi leider nur fmwer reimt.“
ÜUrtheile felbjt, Tieber Lejer, ob ih nicht ganz richtig
gefagt habe, daß Hans Sachs zwar nur ein Schufter,
aber ein Jolder Schujter gewejen, wie Nürnberg und ganz
Bayern Keinen zweiten aufzumeijen hat. — Nun will ich
dir aber au noch fein Kheraus troftreiches Lied ab|OHreiben,
da3 frühzeitig in fünf Sprachen Uberfebt wurde, in vielen
alten und neuen Sejangbüchern fteht, aber in dent SGefang-
buche für die evangeli{cdh = Iutherijdhe Kirde Bayern3Z leider
Feine Aufnahme gejunden Hat. Sollte dir dies Lied noch
unbekannt fein, jo wirft du eS gerne lernen und auch die
wunderihöne Melodie dazıt.
Hans Sachfens Trojtlied,
Warum betrübft dır dihH, mein Herz,
Befümmerft dich und trägeft Schmerz
Nur um das zeitliH Sut ?
Bertrau auf deinen HErrn und Gott,
Der alle Ding erfhaffen hat.
EN kann und will dich laffen nicht,
EN weiß gar wohl, was bir gebricht,
Himmel und Erd find fein.
Mein Vater und mein HErre Gott,
Der mir beiteht in aller Notbh !
Weil Du mein Sott und Bater bift,
Dein Kind wirft Du verlaffen nicht,
Du väterliches Herz.
X bin ein armer Erbenkloß,
Huf Erben weiß ich feinen FTroft.