Volltext: Forschungen zu Georg Pencz

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17. Jahrhunderts ohne Analogie sein würde, und sprächen 
nicht einige alte litterarische Zeugnisse sehr nachdrücklich 
lagegen. 
Zunächst ist hier eine bisher unbeachtet gebliebene Stelle 
in Sandrarts Teutscher Academie zu berücksichtigen, 
Es heisst daselbst in der Hauptstelle über Penecz 1): „Sowol 
in Mahlen | als Zeichnen | hat er unter seinem eignen Namen 
sehr herrliche Werke in Kupfer herfür gegeben | worvon 
die Original-Gemählde theils in Nürnberg im 
Rahthaus | theils in dem Churfürstlichen Palast 
zu Landshut in grosser Anzahl und wehrt zu 
sehen seyn.“ Was kann Sandrart mit diesen Original-Ge- 
mälden zu Penecz’ Stichen im Nürnberger Rathaus weiter ge- 
meint haben, als die geschilderten Rundbilder der Südwand 
des Saales! Tafelbilder mit Darstellungen zu oder nach 
Stichen von Pencz haben allem Anschein nach nie im Rathaus 
existiert, in den alten Beschreibungen seines Kunstbesitzes 2) 
werden solche nirgends genannt. Auch ist meines Wissens 
nicht ein einziges Tafelbild, das eine Stichcomposition unsers 
Künstlers zur Grundlage hätte, auf uns gekommen. Unter den 
Bildern der Residenz in Landshut hat Sandrart kaum etwas 
anderes verstehen können, als Wandgemälde: jenes Kleinod 
süddeutscher Renaissancearchitektur war, soviel wir wissen 
und soviel jetzt noch zu erkennen ist, von jeher vorwiegend 
mit Wandmalereien decoriert. So weist also alles darauf hin, 
dass Sandrart in der mitgeteilten Stelle die Bilder der Süd: 
wand des Rathaussaales im Sinne gehabt hat. Sein Ausdruck 
„Orginal-Gemälde“ lässt keinen Zweifel, dass er jenen Bildern 
lie Priorität einräumte und die Stiche als ihre Reproductionen 
ansah. Ich glaube seiner Ueberlieferung muss in diesem Falle 
ziemliches Gewicht beigemessen werden, nicht etwa weil er nur 
ıngefähr sechzig Jahre nach der Saalrestauration von 1613 
seine „Academie“ veröffentlichte, vielmehr in Anbetracht 
l) I. Bd. II. Teil p. 233. 
2) Eine Zusammenstellung derselben findet sich unter Nr. 2 des Ver- 
zeichnisses IVa) (p. 87). 
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