52 Topographische Beschreibung.
vordere Facade ist 110. Schritte, oder 275. Fuß
lang, und hat drey grose Portale mit Saͤulen
nach dorischer Ordnung, uͤber welchen die vier
Monarchien, und sechs Tugenden, als Statuen
auf den Frontons, abgebildet sind. Das Ge—
baͤude selbst ist auser dem hohen Erdgeschoß, in
welchem der grose Saal befindlich ist, zwey Stock⸗
werk hoch. Jedes derselben hat 36. Fenster an
der vordern Fagade. Der Fontaine im Hof ist
bereits oben gedacht. Der grose Saal ist 80.
Fuß lang und 30. breit. Durch ein kuͤnstliches
metallenes Gitter, von Peter Fischer dem aͤltern,
(t 1530.) gegossen, ist ein Theil von der Laͤnge
des Saals abgeschnitten. In diesem abgesonder⸗
ten Platz ist sonst den Sommer durch das Stadt⸗
gericht gehalten worden, welches seit 1787. nicht
mehr geschiehet. Das peinliche Halsgericht uͤber
Missethaͤter wird aber noch daselbst gehegt.
Den Fenstern gegen uͤber an der Wand siehet
man den Triumphwagen, den Wilibald Pirk—⸗
heimer zu Ehren Kayser Maximilians des J. im
Jahr 1518. erfunden, und A. Duͤrer gezeichnet
und gemalt hat.
An der Seite des Saals, neben dem erstge⸗
dachten Platz des Stadtgerichts, ist das Zimmer,
in welchem die CLosung, oder die buͤrgerliche Ab⸗
gabe entrichtet wird. An der Seite aber, die ei⸗
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