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Alle Häuser der Juden, welche bei Errich⸗
tung der beiden Marktplätze im Wege standen,
wurden niedergerissen, die übrigen aber blieben
stehen und wurden den Christen eingeräumt, wel⸗
che die durch die Juden entweiht geglaubten
Hauser wieder dadurch zu reinigen und heiligen
suchten, daß sie eine Mutter Gottes oder ein
anderes Heiligenbild aus Holz oder Stein ferti⸗
gen und an ihre Wohnungen befestigen ließen.
Endlich wurden die Juden im Jahre 1498,
mit Genehmigung Kaisers Maximilian J.,
ganz aus der Stadt verbannt, erhielten jedoch
die Erlaubniß, daß sie in die Stadt kommen
und Haudelsgeschäfte treiben durften, mußten
aber jedesmal, so oft sie in die Stadt kamen,
ein Kopfgeld bezahlen, durften nicht allein gehen,
sondern wurden von dazu aufgestellten Weibs⸗
personen bei allen ihren Geschäftsgängen beglei⸗
tet, und mußten mit untergehender Sonne die
Stadt wieder verlassen. Gegenwärtig aber ist
dieses Alles aufgehoben.
Bei ihrer Vertreibung zogen viele nach
Frankfurt am Main, andere in die benachbar⸗
ten Orte, später kamen viele nach Fürth, wo
sie gegenwärtig keine geringe Seelenzahl aus—
machen.