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Historisches Vorwort.
Nuenberg hat nur durch die Sagen der alten Chro—
nisten ein sehr hohes Alter erhalten, da uns die ge⸗
schichtlichen Quellen mangeln, die uns von der Grun⸗
dung desselben Nachricht geben koͤnnten. Die Spu⸗
ren alterthümlicher Bauart an einem Theile der Burg
und an der Peterskapelle in der Sebalduskirche deu⸗
ten allerdings auf das zehnte Jahrhundert und wenn
auf sie gefußt werden darf, so muͤssen wohl die be—
nannten Gebäude und der fünfeckige Thurm für die
ältesten Theile der Stadt angesehen werden, sie selbst
abermöchte zwischen den Jahren 1024 bis 1039 ent⸗
standen seyn. Kaiser Conrad II, der erste aus frän⸗
kischer Familie, darf wahrscheinlich als ihr Stifter
angesehen werden, und ihm, dessen eintraͤgliche Do⸗
maine der Reichswald war, lag auch an der Auf⸗
nahme der Stadt, da sie die Arbeiter zur Bienen⸗
zucht, Pech- und Kohlenbereitung und Fertigung der
nöthigen Eisenwerkzeuge enthielt. Kaiser Heinrich
III, von 1039 — 1056 regierend, ertheilte ihr das
Münz- und Marktrecht, eigenen Zoll, eigene obrig⸗
keitliche Einrichtungen und beguͤnstigte durch diesen