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Dieselben Erwägungen, welche zur Gründung der Mädchenfort-
bildungsschule führten, veranlassten den Magistrat im Jahre 1876, durch
Ortsstatut vom I, Juli eine Knabenfortbildungsschule ins Leben zu
rufen. Während jedoch die Forbildungsschule für Mädchen die
Schülerinnen nur auf Grund einer Eintrittsprüfung und von der grofsen
Zahl sonntagsschulpflichtiger Mädchen nur einen kleinen Teil zu frei.
willigem Besuche aufnimmt, erhielt die neue Fortbildungsschule für
Knaben von Anfang an obligatorischen Charakter, so dafs alle sonn-
tagsschulpflichtigen Knaben zum Eintritt und zu zweijährigem Besuche
verpflichtet wurden. Nach erlangter staatlicher Genehmigung wurde
sie am 8, Januar 1877 mit 20 Kursen und 1168 Schülern eröffnet.
Die Unterrichtszeit wurde auf wöchentlich 6 Stunden festgesetzt.
"Anfangs wnrden diese 6 Stunden auf drei Abende verlegt. Jedoch
sehr bald machte man die Erfahrung, dafs die Abendstunden, in welche
die Schüler von der vorausgehenden Tagesarbeit schon ermattet kamen,
dem Unterricht wenig förderlich seien. Schon im Jahre 1879 entschlofs
man sich, andere Stunden für den Unterricht auszumitteln. Allein
hiebei stiefs man auf nicht geringe Schwierigkeiten. Denn wenn die
Lehrmeister auf der einen Seite den Sonntag-Vormittag als die geeig-
netste Unterrichtszeit vorschlugen, so bestanden ihrerseits die kirchlichen
Behörden darauf, dafs den Lehrlingen der Sonntag-Vormittag zum
Besuch des Gottesdienstes freigelassen werden müsse. Der Sonntag-
Nachmittag war aber begreiflicher Weise weder den Lehrern noch den
Schülern als Unterrichtszeit willkommen. Um nun zwischen den
einander entgegenstehenden Ansprüchen und Wünschen hindurch zu
zxommen, verlegte man die Hauptunterrichtszeit auf Mittwoch nach-
mittag und nur den kleinern Teil derselben auf solche Stunden am
Sonntag vor- und nachmittag, in denen kein Hauptgottesdienst statt
fand. Im Sommer wurde der Unterricht nunmehr am Mittwoch von
i—5 Uhr nachmittags und am Sonntag von 7—9 Uhr morgens, im
Winter am Mittwoch von 1—4 Uhr, am Sonntag von 8—9 Uhr
morgens und alle vierzehn Tage von 1—3 Uhr nachmittags erteilt.
Dieser Ausgleich, der für den Unterricht einen wesentlichen Fortschritt
bedeutete, wurde aber erst nach langwierigen Verhandlungen erreicht.
Neuerdings wurde auch für das Wintersemester der Sonntag-Nachmittag
freigegeben, indem man den Unterricht auf Montag Abend von 5—7
Uhr verlegte, Stunden, in denen die Lehrlinge vom Geschäfte leicht
abkommen können. Einzelne Kurse haben ihren Unterricht an drei
Wochentagen nachmittags von 4'/z—6*J/z Uhr.
Von den 6 Unterrichtsstunden bestimmte der Lehrplan je zwei für
Deutsch, Rechnen und Zeichnen. In diesen drei Fächern wurden anfangs
alle Schüler gleichmäfsig unterrichtet. Aber das Bestreben, den Unterricht
möglichst dem praktischen Bedürfnisse der verschiedenen Gewerbe
anzupassen, führte bald zu einer Scheidung der Schüler nach Berufs-
arten oder Gewerbegruppen, und diese wieder zu einer allmählichen
Umgestaltung der Kurse. In diese waren die Schüler zuerst nach
dem Stand ihrer Kenntnisse eingereiht worden; es gab erste und
zweite Kurse für diejenigen, welche die sieben Klassen der Werk-
tagsschule mit Erfolg besucht hatten, daneben Sammelkurse für die
übrigen Schüler, insbesondere auch für diejenigen, welche während