Volltext: Die Burggrafen von Nürnberg im XII. Jahrhundert. Die Burggrafen von Nürnberg des XIII. Jahrhunderts (Bd. 1 und 2 in einer Bindeeinheit)

10 
aber schnell durch einen lebhaften Handel, der auch 
viele Juden dortbin zog, welche in der neuen Stadt 
Aufnahme fanden. Von Burggrafen zu Nürnberg 
kann aber jetzt noch nicht die Rede seyn, obgleich 
nicht zu bezweifeln ist, dass die Burghut und der 
Schutz der.Stadt einem Burgvogie oder Castellane über- 
geben war, der auf. der Burg bei der Stadt wohnte. — 
Als Heinrich V. von seinem Vater abfiel, suchte er zu- 
erst sich iu Nürnberg festzusetzen. Im Jahre 1103 
belagerte er Burg und Stadt zwei Monate Jang ver- 
geblich. Damals stand Markgraf Leopold noch bei 
Heinrich IV. und ‚da die Edeln und Herren in Franken, 
wahrscheinlich vom Bischof von Würzburg aufgewie- 
gelt, dem alten Kaiser nicht gewogen waren, so wurde 
die Vertheidigung der Burg Zweien Vasallen des öster- 
reichischen Markgrafen anvertraut, nehmlich den Gra- 
fen Gottfried und Conrad von Retz.® Die 
Stadt Nürnberg ergab sich auf Befehl des Kaisers, 
welcher Blutvergiessen vermeiden wollte, Die Stadt- 
bewohner öffneten, nachdem sie selbst die Bedingungen 
der Uebergabe gestellt hatten, dem neuen Kaiser die 
Thore. 1° Nach andern Nachrichten aber verriethen 
die Juden die Stadt, welche vom jungen Regenten 
mehr Vortheil hofften als vom alten. Die Veste Nürn- 
berg aber wurde‘ von den Grafen von Retz so 
kommt Nürnberg auch vor 1050 nicht vor. In diesem und folgendem Jahre 
war Kaiser Heinrich 111. dort. — Anno 1075, In Nourenperc 8. Sehaldus pri- 
mum miraculis claruit, Annal. August. Pertz Mon. Germ., II, 128, 
1 Heinricus electus Newronbergam uir obtinuit, sed castro poliri 
non poterat, Cepit tamen ciuitatem ex perfidia seu iqgnauia Judaeorum, quo- 
rum multitudo magna erat. Spem in juniore ponebant forsitan, Hainricus 
CIV) vero tutelam castri, iuxta quod in Castello monasterio reperitur, 
commisit praefecto Gotefrido et Cunrado de Ragaza. Meister- 
lin historia rerum Norimberg. ap. v. Ludewig Rel. MS, VI. 
1% Mox castellum Norinberch minax obserlit, ubi quanta virtute pu- 
gnatum sit, clades utriusque partis argumento fwit. Sed obsessis quuanto 
minus spei, tanto plus animi inerat. et nisi imperator sceleri parcens, ca- 
stellum tradere praecepisset, adhuc ibi cassıt obsidione Lahoraret etc Iyitur 
oppidani oblata qualem vellent pactione, oppidum tradiderunt, Historia de 
Vita Henrici IV. ap. Urstis. I, 387.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.