fullscreen: Von 1520-1534 ([2. Band])

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Köln war gegen den Plan; letzteres teilte Nürnberg seine Be- 
denken mit. Nürnberg, über Strassburgs Haltung noch im 
Zweifel, hielt noch am 31. August an dem Plan fest 1); aber 
schon am 1. September riet es selbst Ulm gegenüber, davon 
abzustehen 3); man war von Speier aus benachrichtigt, 
dass vom Regiment die Sache den Nürnbergern als unthunlich 
vorgestellt sei. Kaden reiste bei den Städten umher, um die 
Gesandtschaft zu hintertreiben. So unterblieb sie. Dagegen 
vegte die Stadt mit Eifer schon seit Mitte August bei Ulm die 
geplante Verbindung der vier Städte an %. Es war das alte, 
schon seit 1525 von der Stadt betriebene Projekt, bei dem man 
die Verwickelungen zu vermeiden hoffte, die man bei einem 
Bündnis mit den Fürsten oder mit den kleineren Städten be- 
fürchtete. Augsburg folgte wie vorhin nur der Initiative 
Nürnbergs und Ulms. Der Vorschlag der letzteren Stadt, dass 
Strassburg die Zeit und die Wahlstatt bestimmen sollte, ward 
angenommen. Auf Empfehlung Ulms *) setzte Strassburg den 
Tag auf den 13. Sept. zu Geisslingen an. DB. Baumgartner 
vertrat daselbst Nürnberg. Es wurde ein Vertheidigungsbund 
auf sechs Jahre beschlossen ®); aber er sollte nicht gegen den 
Kaiser, das Reich und den schwäbischen Bund gerichtet sein. 
Wenn eine Stadt wegen des Abschiedes von 1526 angegriffen 
würde oder in Aufruhr geriete, sollte von derselben ein Städte- 
tag berufen werden. Im Fall der Eile sollten die Städte von 
selbst eine Hülfe von 4000 Mann und 20000 Gulden aufbieten. 
Dabei blieb es jedem freigestellt, einem andern Bunde, der nicht 
gegen diesen gerichtet sei, beizutreten. Letzteres geschah wohl 
auf Strassburgs Betreiben, das mit den Schweizern und dem 
Landgrafen in enger Verbindung stand, Strassburg hatte sogar 
die Aufnahme der Schweizer beabsichtigt 7’). Auf einem neuen 
Tage sollte weiter über den Abschluss des Bündnisses verhandelt 
werden. Man beschloss wieder, einen Gesandtschaft an den 
Kaiser zu schicken zur Entschuldigung, und um ihn zu bitten, 
das Wormser Edikt bis zum Concil zu sistieren. Augsburg 
empfahl, ihm eine Summe Geldes anzubieten. Nürnberg war 
mit einer weiteren Verhandlung über das Bündnis sehr zu- 
Frieden; jetzt geschah von seiten des Bundes ein Ansinnen, 
das mit seiner Politik auf den letzten Städtetagen in direktem 
') An Ulm, 31. August, Bb. 110. 2) An Ulm, 1. Sept., Bb. 110 
5) An Ulm, 13. August, 17. August, Bb. 110. Keim, Schwäb. Rfg.,, 
S. 82. *) Ulm an Strassburg, 19. August, Pol. Corr. 5) Strassburg 
an Ulm, 22. August, Pol. Corr. 6) Strassburger Instruktion, Pol. Corr., 
S. 305. Beschluss von Geisslingen, S. 306. 7) Strassburger Instruktion. 
Pol. Corr., S. 305.
	        
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