Volltext: Führer durch Nürnberg anläßlich des XII. Deutschen Bundesschiessens

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athaussaal 
816. sahr. 
in den 
Folf d.j 
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arbeiteten 
umgehbaut. Es liegt gegenüber der Sebalduskirche und hat eine 86 
Meter lange Façade, die sich in 2 Geschosseen mit je 36 Fenstern 
erhebt. Die 3 Portale zieren dorische Säulen; an der mittleren 
Pforte sind die Gestalten der Gerechtigkeit und Klugheit von Bild- 
hauer Joachim Toppmann (nach den Entwürfen von Christoph Jam- 
nitzer, einem Nachkommen des berühmten Goldschmieds), an den 
seitenpforten die Figuren des Ninus und Cyrus, Alexander und Càãsar von 
dem Steinmetzen Leonhard Kern angebracht. Zwischen dem mittleren 
und nördlichen Portal eine stattliche Halle, die durch ein schmied- 
eisernes Gitter (von dem Runstschlosser Leibold nach Zeichnungen 
von Gnauth und Hergenröder gefertigt) abgeschlossen ist. 
Als Hauptsehenswürdigkeit des stattlichen weit ausgedehnten 
Gebãudes verdient der grosse Saal hervorgeboben zu werden, die 
Stätte, wo sich in früheren Jabhrhunderten so manches bedeutende 
historische Ereignis abspielte. Der Saal mit tonnengewölbter schöner 
Holzdecke umfasst die ganze Südseite und ist 40 Meter lang und 
11,5 Meter breit und hat eine Höhe von z2wei Stockwerken. Von den 
kunstvollen Kronleuchtern fertigte den ältestens der LKunstschreiner 
Hans Wilhelm Beheim (1615). Die 2zwei weiteren Kronleuchter 
wurden nach diesem Vorbild und nach Zeichnungen des k. Professors 
Wanderer in der Kunstgewerbeschule hergestellt. Die Fenster gegen 
die Rathausgasse enthalten Glasmalereien von Veit Hirsvogel aus 
dem Jahre 1521 und solche aus dem Jahre 1613. Die nördliche 
Wand schmücken bedeutende Gemälde, Maximilians Triumphzug, eine 
allegorische Richterscene und eine Darstellung des Pfeiferstuhls mit 
den 7 Stadtpfeifern nach Entwürfen Albrecht Dürers. Auch zu den 
Malereien an der südlichen Wand, die im Jahre 1613 restauriert 
wurden, rühren die Entwürfe teilweise von Dürer her. Die Malereien 
auf der Ostwand stammen gleichfalls aus dem Jahre 1613 und sind von 
Paul Juvenell u. A. Daselbst befinden sich auch die von dem Bild- 
hauer Roth in München aus Carrarischem Marmor hergestellte Büste 
des Prinzregenten Luitpold von Bayern, sowie 2 alte Steinreliefs 
aus dem 14. Jahrhundert. Ausserdem erwähnen wir noch einen 
kaiserlichen Thronsessel Ende des 16. Jahrhunderts), den sog. 
schwedischen Löwen (1649) und die eherne Tafel über der Thür zum 
Ratsgänglein mit der berühmten Aufschrift: »Rins manns red ist ein 
halhe red, Man soll die teyl verhören bede. 
Vom grossen Rathaussaal zum Korridor des J. Stockwerks 
mit Stuckarbeiten von den Brüdern Hans und Heinrich Kubn, 
mythologische Scenen schildernd, 1621 gefertigt, 1895 vortrefflich 
restauriert. Auf dem Treppenpodest vom 1. zum 2. Stock ein grosses 
Gemalde des rühmlichst bekannten Nürnberger Malers Paul Ritter, 
die Einbringung der Reichskleinodien (8S. 36) in Nürnberg im Jahre 
1424 darstellend. Auf der Nordwestseite führt die sog. schöne Treppe 
modern 1889) ins 2. Stockwerk. Die Decke des Ganges im 2. Stock 
ziert eine von den obengenannten Brüdern Kuhn gleichfalls in Stuck- 
arbeit ausgeführte Darstellung eines im Jabre 1446 hier auf dem 
Marktplate abgehaltenen Turniers der jungen Patrizier, des sog. 
Gesellenstechens. Sehr bemerkenswert auch die 4 Kamine des Ganges,
	        
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