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van Bemmel hervor, auch der berühmte Porträtmaler Johann Kupetzky 
(1666—- 1740) wählte sich Nurnberg zu seinem Aufenthalt. Die Poesie 
fand Pflege in dem »Pegnesischen Blumenorden«, der noch heute 
bestehenden, zur Zeit ältesten litterarischen Gesellschaft in Deutsch- 
land, die bereits 1644 durch den gelehrten Patrizier Georg Philipp 
Harsdörfer (1607 — 1658) und den Dichter sohann Klai aus Meissen 
gegründet wurde. 
Mit der Zeit gestalteten sich die finanziellen Verhältnisse der 
Stadt immer schlimmer, bis im 18. Jahrhundert die Steuern und Ab- 
gaben infolge immer neuer Schuldaufnahmen für den Bürger in der 
That unerschwinglich wurden. Auch die mancherlei Kriege in Deutsch- 
land liessen Nürnberg nicht unverschont, so wurde es im sieben- 
jährigen Kriege zweimal durch kleine preussische Korps schwer 
gebrandschatzt. Die Stürme der Revolution, der wiederholte Aufent- 
halt der Franzosen in Nürnberg und ihre unbarmherzigen Kontributionen 
erschöpften schliesslich die Kräfte der Stadt bis aufs äüusserste. 80 
war es schliesslich eine Erlösung, dass das Schattenbild der reichs- 
städtischen Freiheit aufhörte und die Stadt im Jahre 1806 mit ihrem 
Gebiet dem Königreich Bayern einverleibt wurde, das auch die unge- 
heueren Schulden der Stadt einige Jahre später übernahm. In dieser 
traurigen Zeit wirkte der treffliche Volksdiehter Johann Konrad Grübel 
(geb. 1736, gest. 1809), dessen humoristische Gedichte in der Nürn- 
berger Mundart von Weikert, Weiss u. a. glücklich nachgeahmt wurden. 
Unter bayerischer Oberhoheit und einer zeitgemässen Verwaltung 
erholte sich die Stadt in der nun folgenden langen Friedenszeit bald. 
Handel und Gewerbe nahmen wieder zu0u und in einer Beziehung 
schritt Nurnberg allen anderen deutschen Städten weit voran, indem 
hier 1835 die erste deutsche Eisenbahn, die Ludwigsbahn nach Fürth, 
eröffnet wurde. Ihre Entstehung ist namentlich dem damaligen that- 
kräftigen Bürgermeister sohannes Scharrer zu danken. Nicht unwichtig 
war es ferner, dass 1843 der Donau-Mainkanal, der Ludwigskanal, 
eröffnet wurde, der Nürnberg berührt — hier ein eigener Kanal- 
hafen — und bis heute einen beträchtlichen Teil des Nürnberger 
Güterverkehrs vermittelt. Grossartige Fabrik-Etablissements wurden 
gegründet, die Zeltnersche Ultramarinfabrißk (nun zu den Vereinigten 
Ultramarinfabrißken gehörigh, die Cramer-Klettsche Maschinenfabrik 
(qetzt Maschinenbau-Albtiengesellschaft Nürnberg) u. v. a. Auch die 
Kunst fand ihre Pflege durch die Architekten Heideloff (f 1865) und 
Solger (Stüdt. Baurat bis 1871), die einer jetæt allerdings nicht mehr 
sehr anerkannten Gotik huldigten, ferner die Kunstschuldirektoren Reindel 
( 1853) und A. v. Rreling ( 1876), die Bildhauer Rotermundt u. a. 
Auch zur Zeit leben hier bedeutende Künstler, Kunstschuldirektor 
Hammer, Professor Wanderer, Walther (Architekt), Ritter (Maler), 
Schwabe (Bildhauer) u. v. a. Der Krieg pochte nur noch einmal und 
nur in sehr gelinder Form an Nürnbergs Pforten, als es im Jahre 1866 
sechs Wochen lang von preussischen Truppen unter dem Grossherzog 
von Mecklenburg besetzt gehalten wurde. 
Im Jahrée 1861 fand in Nürnberg das ersste deutsche Sängerfest 
statt unter gewaltiger Beteiligung, 1871 feierte die Stadt den 400 jährigen
	        
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