oder man werd mit straff gegen in handeln, die in
nicht wol bekommen werden. Ferner wird Hans
Schad, Polierer, bestraft: weil er seinen Leuten ver-
boten hat, in seiner Werkstatt die Geschwornen ihres
Amtes walten zu lassen, wie er selbst es ihnen auch
nicht gestatten wolle. man soll in ins loch füren und
VIII tag sein vergessen. Straferschwerend ist jeden-
falls der Umstand, dass er diese seine böse Gesinnung
vor dem Rathaus gesagt hat. Es liegt nahe, an einen
regelrechten Tumult mit aufhetzenden Reden der
Rädelsführer zu denken. Dass die Situation nicht eben
sehr erfreulich war, geht daraus hervor, dass Clas
Siber es nicht für nötig findet, an dem ihm gesetzten
Termin seine Strafe anzutreten. Es war das der
1l. Juli. Am 12, beschliesst daher der Rat: soverr
Clas Siber, palierer von Werd, auff morgen nicht in
die straff des thurns gehen wirdet, ine alssdann lassen
annemen und ins loch füren (H. 1136). Ähnlich re-
nitent scheint der andre Hauptschuldige gewesen zu
sein: Hansen Schaden, palirer, heut zu red halten
und morgen ein frag umb in tun. Clasen Siber zu red
halten, warum er sein angloben veracht und in ge-
satzter zeyt auch über beschechne warnung nicht in
die straff gegangen sey, so endet der Verlass vom
15. Juli (H. 1136) den offenbar nicht ganz leicht zu
nehmenden Zwischenfall. Dieser lehrt einmal, dass
das Plattnerhandwerk seine führende Stellung be:
hauptet, wenn nicht noch gefestigt hat. Von seiten
der Polierer war es offenbar ein Versuch, ihre immer
mehr bedrohte Stellung durch einen Akt der Selbst-
hilfe zu bessern. Ein Versuch, der trotz der klug-
gewählten Zeit bei der Machtstellung des Rates höchstens
das Gegenteil von dem herbeiführen musste, was be-
absichtigt war. Gerade in dem zweiten Jahrzehnt des