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auch selige Verpflichtung, zu glauben all dem, was das Evangelium
ihnen verkündigt, und zu schöpfen aus der Lebensquelle, die im
Evangelium sich erschliesst. Erbauet auf den Grund der Apostel und
Propheten sind wir dann lebendige Steine an dem himmlischen
Tempel Gottes, und unser ganzes Leben wird durch den heiligen
Geist geheiligt sein. Wir müssen also lebendige Glieder sein an dem
Leibe, dessen Haupt Jesus Christus ist, und wie wir ablegen alle
Werke der Finsternis, so sollen wir auch anthun die Waffen des
Lichts, mit denen wir im Kampfe mit dem Bösen den Sieg erringen.
Es ist auf dem Denkmal des Veteranenvereins St. Peter der Kampf
des Ritters Georg mit dem Drachen dargestellt, und man sieht, wie
er den Drachen besiegt; ein Bild ist das für den Kampf, den wir
mit den Mächten der Finsternis auszukämpfen haben. Lasset uns so
kämpfen, dass wir den Sieg behalten.
An dem Baume unseres inneren Lebens sollen die Früchte des
Geistes reifen als da sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit,
Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.
Dies ist die hohe Verantwortung, die der ganzen Gemeinde auf-
erlegt ist, sie wird, je mehr sie diese Verantwortung erkennt und
den daraus entspringenden Pflichten nachkommt, sich mehr und mehı
darstellen als eine Gemeinde, die nicht hat Flecken oder Runzeln
oder dess etwas, sondern die heilig ist und unsträflich.
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Sie darf sich aber auch des strahlenden Lichtes erfreuen, das
in unseres Lebens Dunkel und in die Ewigkeit hineinleuchtet. Denn
des Apostels Ruhm von dem festen prophetischen Wort hebt noch
hervor, dass es ein Licht ist, das da scheint an einem dunkeln Orte.
Es will dies am heutigen Tage von der ganzen Gemeinde wohl er-
wogen sein. In diesem Heiligtum ist alles klar und licht, aber helleı
ist Gottes heiliges Wort, Hier wird es verkündigt und mit jeder
Verkündigung wird das Licht immer aufs Neue angezündet und ent:
flammet. Wie ist dies aber auch so nötig. In jedem Herzen
wohnt die Sünde, und die Sünde bringt es mit sich, dass über unserm
ganzen Leben die Nacht ausgebreitet ist. Die Sünde führt ein ganzes
Heer von Trübsalen, Mühen und Sorgen herauf und zuletzt den Tod,
so dass oft kein freundlich Sternlein wahrnehmbar ist. Aber siehe,
Gott hat in seiner Gnade in seinem Wort ein helles Licht an:
gezündet. Wie ein Wanderer, der nächtlicherweile sich verirrt hat
und im tiefsten Dunkel sich befindet, den anbrechenden Tag freudig
begrüsst, so wird auch der Christ durch das Licht des göttlichen
Wortes erfreut. In ihm geht der Morgenstern auf, der den