Kirchengemeindeversammlung vom 10. Juni 1883 den nach langen
Vorberatungen zu Stande gekommenen Beschluss der Kirchen-
verwaltung über die Anlage des neuen Kirchhofs umgestossen, weil
einige einflussreiche Persönlichkeiten den Friedhof nicht auf dem
Gebiete von Glaishammer, sondern etwa beim Dutzendteich haben
wollten! Es kostete Mühe genug, trotzdem den neuen St. Peters-
friedhof zu schaffen, dessen Vorhandensein jetzt in der ganzen
Gemeinde als Wohlthat empfunden wird.
Gleich nach Erledigung dieser Angelegenheit wurde die Förderung
des Kirchenbaues wieder eifrigst betrieben. Der Kirchenvorstand
ainigte sich im Januar 1884 dahin, dass eine segensreiche Aenderung
zur durch einen Neubau erreicht werden‘ könne, und fasste hiezu
>lätze hinter dem Grundherrnschloss oder den schon oben genannten
an der Dörrnhofstrasse ins Auge. Da der letztere überhaupt nicht
verkauft wurde, kam ein oberhalb der alten Kirche gegenüber der
Berg’schen Eisengiesserei an der Regensburgerstrasse gelegener
Platz in Vorschlag, der dann auch, trotz mancher Bedenken, nach
längeren Verhandlungen von der Kirchenverwaltung im Jahre 1886
yekauft wurde. Vorher schon hatte man alle näheren Angaben über
den beabsichtigten Kirchenbau bereits gemacht, ein ausführliches
Bauprogramm .und Pläne entwerfen lassen und das Ganze den
3ehörden vorgelegt. Da kam im November 1887 die Nachricht,
dass das Ministerium die Verpflichtung, den Kirchenbau auszuführen,
-undweg ablehne. Doch liess man so bald nicht nach: unter Zugrunde-
‚egung des ‚Gutachtens eines Rechtsanwaltes hoffte man doch
ıoch einen günstigeren Bescheid zu erlangen. Jedenfalls machte
nan sich aber auf eine längere Dauer der schwebenden Angelegen-
3eit gefasst, denn im Jahre 1888 wurde die kleine Kirche auch noch
mit Heizung versehen. Um den Fiskus willfähriger zu stimmen, liess
man sich zu der Erklärung herbei, sich mit einer weniger kostspieligen,
wenn nur geräumigen Kirche begnügen zu wollen.
Allein auch das war umsonst: am ‘1. Oktober 1888 erging
wiederum eine höchste Ministerialentschliessung in ablehnendem Sinn,
Da machte sich. eine Deputation der Kirchenverwaltung mit Pfarrer
Kreppel an der Spitze, nach München auf, um durch persönliche
Rücksprache mit den massgebenden Herren vielleicht doch noch
etwas zu erreichen. Män erhielt‘ wenigstens die Zusicherung, dass
die Sache einer nochmaligen Prüfung unterzogen werde. Diese
Prüfung wurde, wie es scheint, sehr genau genommen, denn
mehr als ein ‚Jahr verging, ohne dass man irgend etwas über den
Stand der Sache hörte. Man entschloss sich im Juni 1890, durch die
Kegel. Regierung um Beschleunigung der Angelegenheit zu bitten.