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Die gruppenweise Zusammenstellung ergibt das Folgende:
Gruppe
Unter 1000
1000 - 1250
2502 1500
500 - 1750
750 - 2000
Ueber 2000
Gesammt—⸗Ausgaben für Ausgaben für Ausgaben für Ausgaben für
ausgaben Essig Salz Gewürze Maggai u. dergl.
mMk.
725,07
700666
21495.57
441186
1458,79
124074
Nk.
2,35
4,60
198,10
10,04
1,59
3369
Xoʒ.
,05
07
0,09
OD,07
1
0.09
Mk.
58
297
3027
7
22
0,07
—*
25
Mk.
—67
26.74
3892
25.2e
V ODz.
O,09
9,38
26
*7
At.
12,75
Proz.
1,76
59338,60 49,37 10,08 81,834 10,15 148,81 0,2513.,450,02
Wenn wir die Ausgaben für Maggi u. dergl. außer Acht lassen, was sich
schon um deswillen empfiehlt, da in den meisten Gruppen Aufwendungen hierfür
fehlen, so finden wir bei den niedrigsten Einnahmen auch den geringsten prozen—
tuellen Antheil für Ausgaben hier angeführter Art; die Ausgaben für Salz sinken
ununterbrochen in ihrem prozentuellen Antheile an den Ausgaben von den zweit—
niedrigsten Gesammtausgaben bis zu den zweithöchsten, dieselbe Erscheinung, aber
beschränkt auf die Gesammtausgaben von 1000 1750 Mk,, zeigt sich bei den
Gewürzen, während die Ausgaben für Essig im Wesentlichen mit den Gesammt—
ausgaben steigen.
Den Uebergang zu den Genußmitteln bilden Zucker, Kakao und Chokolade,
reine Genußmittel sind Kaffee und Thee; Thee spielt im deutschen Arbeiterhaus—
halte eine sehr geringe Rolle und den Kaffeekonsum engen Surrogate sehr ver—⸗
schiedener Beschaffenheit ein. Der Zucker, für dessen Konsum unter gleichzeitiger
unverschämter Steigerung der Preise das Zuckerkartell jetzt allerwärts Propaganda
macht, ist bei normalen Preisen ein werthvolles Nahrungsmittel und kein bloßes
Genußmittel. Der englische Arbeiter, der den Zucker unverhältnißmäßig billiger
kauft wie der deutsche, konsumirt bedeutend mehr, er handelt dabei auch vom
Standpunkte einer Privatwirthschaft ganz vernünftig, während der deutsche Arbeiter
bei den ununterbrochen in die Höhe geschraubten Preisen des Zuckers privat—
wirthschaftlich unvernünftig handeln wuͤrde, wenn er den Zucker als Nahrungs⸗
mittel konsumiren würde. So lange der Zucker dank unserer Steuergesetzgebung,
dank der die Kartellirung befördernden Hochschutzzollpolitik, nur zu Preisen zu
erhalten ist, die außer allem Verhältnisse zu den Produktionskosten stehen, so lange
wird er ein Genußmittel bleiben und nicht zum Volks-Nahrungsmittel werden können.
Wären die Preise für Kakao und Chokolade nicht so hoch, so wären diese
Produkte aus der Kakaobohne sehr wichtige Nahrungsmittel, so sind sie für die
mitteleuropäische Bevölkerung blos Genußmittel, im Verbrauche der Arbeiter—
familien finden sie sich außerordentlich selten, jedenfalls viel seltener als Thee,
vom Kaffee ganz zu schweigen und doch ist die Chokolade ein Nahrungsmittel, von
dem man lange Zeit leben könnte, waͤhrend man bei bloßem Kaffee und Thee an
nervöser Ueberreizung und Schwäche zu Grunde gehen würde. Die Werthlosigkeit
von Thee und Kaffee für die Ernährung ist bekannt, sie ermöglichen aber mit
wenigem Gelde und vielem Wasserzusatz Massen von Getränken zu schaffen, mit
denen man den Magen der Proletarier und Proletarierkinder füllt, aber nicht
sättigt, mit dem man die Nerven täuscht, aber nicht kräftigt. Die edlen Eigen⸗
schaften des Kaffee entbehren die Surrogate vollkommen. Die Mahl⸗ und Röst⸗
produkte aus Cichorien, Runkelrüben und Eicheln enthalten ein wenig Stärke,
Mehl, Dertrin und Zucker, sie könnten demnach etwas zur wirklichen Ernährung
beitragen, wenn sie nicht auch den Schimmel und die Produkte fauliger Gährung