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fnechte vom 22. Januar 1712, f. 437—438 f. — Schanz a. a. D. S.
112. Anm. führt unter Berufung auf Beieri Boethus S. 6—10 an,
daß 1685 nur noch Schmiedeknecht, ZleifhHerinecht, Hausinecdht, Bader-
und Balbierknecht, fowie Schuhknecht, fonft aber die Bezeichnung Sefelle
üblich gewefen fei. Beier a. a. D. fagt ausdrücklich: „apud pistores, qui-
bus frequentius longe est servi quam socli nomen, nec quenquam
pudet esse aut fuisse Beffenknecht.“ Diefen Brauch finden wir denn in
Nürnberg auch im achtzehnten Jahrhundert noch, vgl. Kod. G.=D. f. 437 b.
Dagegen läßt fich in dem Kodex der Nürnberger Gefellenordnungen deutlich
verfolgen, mie verbeffernde Hände im XVII. Jahrhundert den Ausdruck
Anecht, der fiH in manchen aus dem XVI. Jahrhundert ftammenden
Ordnungen DÖfters findet, forglih ausgemerzt und durd) Sefell er-
feßt haben. Die fortfchreitende Kultur kommt in dem Wechfel der Be-
zeichnungen zum Ausdruc. Den SGefellenverbänden, die die fociale Be-
megung der Arbeiterfchaft darftellen, ift eS vor allem gefhuldet, daß
der Ausdruck Knecht durch SGefelle, d. h. Senoffe, erfeßt wird. Die
Smanszipationsbeftrebungen fpiegeln fi in der Sprache wieder.
237. Rod. S.-D. f. 266b/67a.
238, 6. M. Barchent- und Leineweberlade Nr. 25.
339, Rod. G.-D. f. 366h. Die Gefellenfhaft bediente fidh, wie
der Boften: Schreiblohn bezeugt, öfters zur Führung der Bücher und
der Korrefpondenz eines Schreibers. Was die Gefellen und was jener
gefchrieben, läßt fih leicht unterfcheiden.
240. ©. M. Schreinerlade, Nr. 11.
241. So wurde der gefiraft, der bei der Vorrede oder Umfrage
ein Wörthen ausgelaffen. 1716 zahlt ein Glafergefell 6 Ffr., der das
Wort: günftig in der Vorrede ausgelaffen hat. 6. M. Glaterlabe,
Strafbuch der Gefellen, Nr. 47.
242. 3. B. die Ordnung der Freiburger Schreinergefellen a. a.
D, S, 258 ff., der Augsburger Kürfchnerinedhte S. 267 ff. Das Ges
Tellenbuch der Nürnberger Glafer (G. M. Slaferlade Wr. 47) enthält die
porgefchriebene Form der Vorrede und Umfrage.
243. Rod. G.-D. ff. 65h.
244. Sm Jahre 1489 befhließt der Rat: „der hüchfen Halb fo die
nadlergefellen hie haben zu erkunden und in acht zu Haben Jo der ge-
jelle der die puchfen in vergangen tagen ufgeprochen, einer junkfram
zu BandhHeim die ee gelobt und verfeßt, auch etlichen ir gelt dafelbft
entragen Haben, hHerfome in darumb anzunemen und in das Ioch zu
{eaen.“ MNatänrot. tom. 1489, Geft 9. f. Ih. Der Mikfethäter, der
