Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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2. Milch. 
Die Vorkontrolle der Milch durch den hiefür aufgestellten städtischen Bezirkstierarzt und 
einen städtischen Veterinärassistenten erstreckte sich im Berichtsjahre auf 8320 19605) Proben. 
Von diesen wurden 125 179) Proben in 25 40) Fällen als der Verfälschung verdächtig 
befunden und zur weiteren Untersuchung an die städtische Untersuchungsanstalt geleitet. 
In gleicher Weise kamen 5 Milchproben in 3 Fällen zur Untersuchung, welche Milchhändler 
der städtischen Untersuchungsanstalt direkt übergaben. Die Untersuchung dieser 130 für ver— 
fälscht erachteten Milchproben hatte die weitere Entnahme von 115 s62] zum Vergleiche 
dienenden Proben sowie von 89 I100) Stallproben in 19 22) Fällen zur Folge. Außer— 
dem wurden durch den Bezirkstierarzt von Milchhändlern 52 92 Milchproben angekauft und 
ohne weitere Vorprüfung der städtischen Untersuchungsanstalt übermittelt. Die Gesamtzahl 
der im Auftrage des Magistrates untersuchten Milchproben beträgt somit 386 333. 
Von Privaten wurden 24 120) Milchproben zur Untersuchung übergeben, darunter 
d Proben Kindermilch, und es gelangten demnach im ganzen 410 353) Milchproben zur 
Untersuchung, entsprechend einer Mehrung von 57 [106) Proben oder 16,14 42,91) Prozent. 
Die Zahl der auf Grund von Untersuchungen abgegebenen Gutachten beträgt 40 73), 
die Zahl der ohne vorausgegangene Untersuchung abgegebenen Gutachten 4 14), die Gesamt— 
zahl somit 44 77). Mündlich mitgeteilt wurde das Untersuchungsergebnis von 23 5 
Proben in 11 5) Fällen. 
Von den 125 in 25 Fällen durch die Vorkontrolle beanstandeten Proben konnte die 
Beanstandung bei 108 Proben in 19 Fällen aufrecht erhalten werden, das sind 87,20 
65,82)] Prozent der Proben und 76,0 50,0) Prozent der Fälle. Von den übrigen 17 
Proben in 6 Fällen besaßen 16 Proben in 5 Fällen eine Zusammensetzung, welche nicht als 
anormal bezeichnet werden konnte, während bei einer Probe in einem Fall der abnorm 
niedrige Fettgehalt, welcher den Verdacht einer Verfälschung durch teilweise Entrahmung und 
Wasserzusatz erweckt hatte, auf das stattgefundene Rindern der Kuh zurückgeführt wurde. 
Die fünf der Verfälschung verdächtigen Proben, welche die städtische Untersuchungs— 
anstalt von Milchhändlern zugestellt erhielt, erwiesen sich in der That als verfälscht, und es 
mußten demnach 113 152]) Proben in 22 118) Fällen Beanstandung erfahren. 
Die zur Untersuchung angekauften 52 Proben gaben keinen Anlaß zu einer Erinnerung. 
Die Beanstandungen erfolgten bei 
36 [18] Proben in 11 13] Fällen wegen Wasserzusatzes, 
41 144 „„129) 15) , „teilweiser Entrahmung, 
6 0) „,„209) , „ Woasserzusatzes und teilweiser Entrahmung. 
Die mit Ausnahme von 4 Fällen durch die Stallproben festgestellten Verfälschungsgrade 
varen folgende: 
Wasserzusatz: Auf 100 Teile Milch wurden zugesetzt 11 bis 100 Teile Wasser, und 
die verfälschte Milch enthielt somit 10 [9,5) bis 50 137,7) Prozent zugesetztes Wasser. 
Teilweise Entrahmung: Den Proben waren entzogen 0,565 0,65) bis 2,80 3,45) 
Prozent Fett, entsprechend 15,7 [18,7) bis 71,0 61,6) der gesamten Fettmasse. 
Bei den durch teilweise Entrahmung und Wasserzusatz verfälschten Proben konnte 
rin Verfälschungsgrad nicht angegeben werden, da die entsprechenden Stallproben 
nicht zu beschaffen waren. 
3) 
1) Die vermehrte Zahl der Fälle findet dadurch ihre Erklärung, daß 5 der beanstandeten Proben in 
2 Fällen wegen der unagleichen Fälschungsart 3 neue Fälle ergeben.
	        
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