„Nachdem die zur ErridHtung einer ECijenbahn zwijhHen Fürth
und Nürnberg zufammengetretene Aktiengefellfihaft um Verleihung
eine8 ausfchließenden Privilegiums hHiefür, die unterthHänigfte Bitte
geftellt, fo wollen Wir, nach genommener Cinfiht und Senchmi:
gung der von diefer SGefelljhaft entworfenen Statuten, in aller:
quädigfter Anerkenntniß des fraglichen Unternehmens, als einer
gemeinnüßigen, für die Berfehrserleichterung zwifjhen zweien der
gewerbreichtten Städte Unferes NönigreichHS zum SffentliHen Se
brauch dienenden Anftalt, das erbetene ausfHließlidhe Privilegium
zur Errichtung einer Eijenbahn zwifhen Nürnberg und Fürth für
die nächftfolgenden 30 Jahre, jedoch unter nachftehenden Be-
dingungen bewilligen und hiemit verlichen haben, daß ErftenZ die
bezeichnete Sijenbahn binnen der nächftfolgenden 5 Jahre, vom
Tage gegenwärtiger Verleihung an gerechnet, wirklich eröffnet
werde, Zweitens, daß vie SGefjellfchaft fich verbindlich erkläre, für
den Fall des Anfchluffes an der von Uns etwa errichtet werdender,
jowic von Uns genehmigter Sifenbahnen, welche in irgend einer
Richtung durch einen Theil des Landes geführt werden, an diefe
privilegirte Sijenbahn zwifchen Nürnberg und Fürth, derfelben die,
durch oben bemerkte größere Verbindung etwa erforderlich werdende
Erweiterung oder fonftige Einridhtung, weldhe der Anfhluß erfor-
dert, zu geben. Drittens endlich, dap das ertheilte Brivilegium
durch Alıfjährigen Nicktgebrauch erlöfdhe.“
Im Frühjahr 18835 follte num mit dem Bau begonnen und der:
felbe bis zum 23. Auguft desfelben Jahres fertiggeftellt werden.
Hinfichtlich eines technifchen Leiters des BahHnbauesS Hatte man {ich
nad England gewandt. Durch fortgefebte Korrejpondenz mit
dem „MechHaniker“ Robert Stephenfohn in Newkaftle fuchte die DYDi-
reftion einen tüchtigen englijHen Ingenieur für die Erbauung der
Eijenbahn zu gewinnen. Stephenjon empfahl hHiezu cinen feiner
Mitarbeiter, der jedoch diefes Sefhäft nur gegen einen jährlichen
Schalt von 600 BPfd. Sterling (7200 fl.) nebjt Vergütung der
Reifefoften hin und her übernehmen wollte. Neberdies joWte ders
jelbe von einem der Zöglinge Stephenjons, einem jungen Deutz
jchen, als Tolmetjcher begleitet, und diefem ein Honorar von 200
Bfund Sterling (2400 fl.) bewilligt werden.
Diefe Summen fand das Direktorium zu hoch. Direktor
Platner hatte nun das Glück, bei feiner Anwefjenheit in München
zufällig den k£. Ingenieur Denis, der Kurz vorher von einer
Reife in Nordamerika und England zurücgefommen war, In
welchen Ländern derfelbe die Konftruktion der verfhieden angelegten
and im Bau begriffenen Eifenbahnen zum vorzüaglichften Gegenftand