Chꝛistlichen Gebet.
die kůnig vñ fuͤr alle oOberkeyt / auff das wir ein ge⸗
rauͤglich vynd stilles leben fuͤren muͤgen / in aller Gor
seligkeyt vñ redlickeyt / deñ das ist gut / dazuů auch an
genem vor Got vnserm heyland. Vnd Baruch am
ersten / Bittet fuͤr dz leben 2
zu Pabplonien vñ seins suns Baltasar / das jretag
seyen wie die tag des himels auff die erden / vnd das
vns VOot krafft geb / vñ vusere augen erleuchte / das
wir muͤgen leben vnter dem schatten vnd schutz ka⸗
nig Vabuchodonosor zů Babylonien vnd sepnes
suns Baltasar. Dañ dieweyl Frid / eyn Goͤttlich guůͤt
ist / sollen wirs von Got bitien vnd begeren.
Es sagen etliche / Wie kan oͤberkeyt von Got sein
so doch vil mit vnrechten gewalt zn herschen kumẽ
sind / Als Julius. Vnd die schrifft nennet Nimrod
ein jaͤger / darumb das er seer zugriffen hat / Seuesto
am zehenden. n
Antwort / do Paulus zun Roͤmeru am.13. —5
das oͤberkeyt sey von Gott / sol man versteen / Nicht
das oͤberkeyt also ein verhengnus von Got sey wie
moͤderey oder ein ander laster von Gott verhenge
werden / Sonder das man sol versteen / dz oͤberkest
eim son derliche ordenung vnd geschefft Gottes sey.
Wie die Suñ von Got geschaffen ist / oder wie der
chestand von Gott eingesetzi ist. Vnd wie eyn boͤser
der ein weyd nimpt nit gůter meynung / der ehe miß
praucht / also mißpꝛaucht auch ein tyrañ Gottes oꝛd
nung / als Julins oder Nero / Dennoch ist die orde⸗
zung / dadurch techt vnd frid erhalten wirt / ein gãt
kich geschoͤpffe / ob schon die person / so sich der orde
nuug mißpraucht / vnrecht ihůrr.
Daneben sollen auch die Prediger die oͤberkeyt
treuͤlich erinnern / ire vnterthanen im frid / recht vnd
schutz ñ halten / Dit armut / witwen 3 sen za
ii